Klappentext:
Quelle: Magellan Verlag
Rezension:
Als ich das erste Mal von „SOS – Mission Blütenstaub“ hörte, wanderte das Buch umgehend auf meine Wunschliste. Der Klappentext klang einfach so gut und beim Cover war es bei mir Liebe auf den ersten Blick. Ich finde es wunderhübsch! Ganz famos finde ich auch die Haptik. Wenn man über den Einband streicht, spürt man jede einzelne Wabe. Genial, oder?
Hugo wohnt zusammen mit seiner Mama in ein kleiner Wohnung und da es mit dem Geld leider gerade nicht so rosig aussieht, hat die Mutter kurzerhand Opas Schrebergarten verkauft. Hugo ist entsetzt! Der Garten war doch alles, was ihn von seinem verstorbenen Opa geblieben ist. Und nicht nur das – in dem Garten lebt doch auch sein Bienenvolk. Was soll denn nun aus ihnen werden? Weggeben kommt für Hugo auf gar keinen Fall infrage! Die Bienen sind seine Freunde und er möchte doch schließlich auch weiterhin Honig produzieren und verkaufen. Es muss also schleunigst ein neues Zuhause für seine summenden Kameraden gefunden werden.
Als ich mit dem Lesen begann, war ich mir bereits nach wenigen Seiten vollkommen sicher, dass ich mal wieder einen absoluten Glückstreffer gelandet habe. Ich habe mich einfach sofort pudelwohl zwischen diesen wunderbar honiggelben Buchdeckeln gefühlt...und dies sollte sich bis zum Ende auch nicht ändern. Also ich ja, ich lag mit meiner Vermutung goldrichtig: Ich bin hellauf begeistert von dem, was mich in „SOS – Mission Blütenstaub“ erwartet hat. In meinen Augen ist Esther Kuhn mit ihrem Kinderbuchdebüt eine bezaubernde Geschichte ab 11 Jahren geglückt, mit welcher sie uns ein fantasievolles Abenteuer über Freundschaft, Mut, Zusammenhalt, Umweltschutz, Naturliebe und Nachhaltigkeit beschert. Auch die Themen Trauer und Verlust spielen eine große Rolle und – logisch – die Bienen.
Die Bienenthematik nimmt natürlich besonders viel Raum ein und obwohl ich mich als nicht als ein großer Bienenfan bezeichnen würde, bin ich einfach nur verzaubert von den vielen bienenstarken Momenten der Geschichte. Esther Kuhn führt uns auf eine kindgerechte Weise vor Augen, wie wichtig die Bienen für unser Ökosystem sind und dass wir unbedingt dafür sorgen müssen, dass sie nicht aussterben. „SOS – Mission Blütenstaub“ vermittelt wirklich viel über Bienen, allerdings überhaupt nicht belehrend oder so. Man lernt einfach eine Menge und wird sehr zum Nachdenken angeregt. Zugleich lässt einen die Handlung aber auch durchweg mitfiebern und mitbibbern und auch zum Schmunzeln hat man so einiges. Dazu dann noch eine Prise Magie und eine fabelhafte Dosis an Warmherzigkeit machen das Lesevergnügen rundum perfekt.
Erzählt wird die Handlung abwechselnd von Hugo und Merle, jeweils in der Ich-Perspektive. Mir waren die Zwei auf Anhieb sympathisch und in beide habe ich jederzeit spielend leicht hineinversetzen können. Ich persönlich mochte Hugo ein kleines bisschen lieber – er ist einfach so ein süßer und herzlicher Kerl. Mit ihm habe ich mich immer richtig mitgefühlt, wenn er an seinen verstorbenen Opa denken musste. Hugo vermisst ihn entsetzlich, das wird mehr als deutlich.
Hugo und Merle kommen aus sehr verschiedenen Lebensverhältnissen, sie haben aber eine große Gemeinsamkeit: Beide haben sie es gerade nicht leicht. Zusammen aber ist man stark und kann so gut wie alles schaffen. Man darf nur einfach niemals aufgeben und muss immer an sich selbst glauben. Ob die Probleme unserer beiden Protagonisten noch kleiner werden und ob es ihnen gemeinsam gelingen wird, Hugos Bienen zu retten, das werde ich euch hier nicht verraten. Das müsst ihr schon selbst herausfinden.
Wovon ich euch aber unbedingt noch berichten möchte, sind die weiteren Charaktere. Nicht nur Hugo und Merle wurden hervorragend und sehr liebevoll ausgearbeitet – auch mit den Nebenfiguren konnte mich Esther Kuhn vollends überzeugen. Nicht alle sind sympathisch – die blöde Politesse Berta zum Beispiel, fand ich ziemlich ätzend – aber egal ob liebenswert oder nicht: Alle Personen tragen mit ihren unterschiedlichen Eigenarten dazu bei, dass man wunderschöne Lesestunden mit diesem Buch verbringt.
Eine Sache, die ich in meiner Rezension ebenfalls auf gar keinen Fall unerwähnt lassen möchte: Die Fantasyelemente. Mir hat dieser Hauch von Mystik und Magie ausgesprochen gut gefallen, wobei ich sagen muss, dass ich diese außergewöhnliche Verbindung zwischen Merle und der Biene Fibie irgendwie auch ein wenig sonderbar fand. Das hat mich beim Lesen aber nicht gestört. Ich fand diesen übernatürlichen Aspekt echt cool. Er hat definitiv was und verleiht dem Buch einen ganz besonderen Touch.
Dank der packenden Handlung, des flüssigen Schreibstils und den angenehm kurzen Kapiteln bin ich beim Lesen nur so durch die Seiten geflogen und habe das Buch quasi in einem Rutsch durchgeschmökert. Langeweile kam für mich an keiner Stelle auf. Mir hat es unglaublich viel Freude bereitet, Hugo und Merle auf ihrer aufregenden Bienenrettungsmission zu begleiten und ich kann euch allen nur wärmstens ans Herz legen, dies ebenfalls noch zu tun!
Fazit: Abenteuerlich und lehrreich zugleich – ein großartiges Buch, das einfach nur glücklich macht! Mir hat Esther Kuhn mit ihrem ersten Kinderroman ein herrliches Lesevergnügen beschert. „SOS – Mission Blütenstaub“ erzählt eine zauberhafte Geschichte über viele wichtige Themen wie Freundschaft, Zusammenhalt, Trauerbewältigung und Naturschutz. Mir hat die Themenmischung wahnsinnig gut gefallen – vor allem von der Art und Weise, wie die Bedeutsamkeit der Bienen für unsere Umwelt vermittelt wird, bin ich hellauf begeistert. Ein wirklich ganz tolles Kinderbuch, das Jung und Alt nachdenklich stimmt, berührt, öfters ein breites Lächeln auf die Lippen zaubert, durchweg mitreißt und einfach nur super viel Spaß macht. Ich kann „SOS – Mission Blütenstaub“ absolut empfehlen und vergebe gerne volle 5 von 5 Sternen!
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