Dienstag, 12. Dezember 2017

[Rezension] Die wirkliche Wahrheit von Dan Gemeinhart

Hardcover
256 Seiten
ISBN: 978-3-551-56015-5
Ab 12 Jahren
Erschienen: 02.10.2015

Klappentext:

Mark ist ein ganz normaler Junge. Eigentlich. Er hat einen Hund namens Beau und eine beste Freundin namens Jessie. Er fotografiert gerne und träumt davon eines Tages einen Berg zu besteigen.
Aber in einer Hinsicht ist er anders. Mark ist krank. Krankenhaus krank. So krank, dass er vielleicht nicht wieder gesund wird.
Mark haut ab – Beau immer an seiner Seite. Im Gepäck seine Kamera, sein Notizbuch und einen Plan, wie der den Gipfel von Mount Rainier erreichen kann. Und wenn es das Letzte ist, was er tut.
Eine Geschichte über einen Jungen, der einen Berg besteigt und über ein Mädchen, das zurückbleibt. Eine Geschichte über große Fragen und kleine Augenblicke. Und über stillen Mut, Entschlossenheit und den treusten Hund der Welt.


Rezension:

Im Oktober hatte ich „Ein weiter Weg“ von Dan Gemeinhart gelesen und da ich von diesem Buch hellauf begeistert war, wollte ich nun auch unbedingt sein erstes Werk „Die wirkliche Wahrheit“ lesen. Das Cover konnte mich zwar nicht so ansprechen, dafür aber der Klappentext umso mehr. Mich hat bisher noch kein Königskind enttäuscht, daher war ich mir sehr sicher, dass mir auch „Die wirkliche Wahrheit“ richtig gut gefallen wird.

Eigentlich ist Mark ein ganz normaler Junge. Er hat einen Hund, der sein allerbester Freund ist, eine Freundin namens Jessie, die er von klein auf kennt und einen großen Traum, den er unbedingt verwirklichen möchte: Er möchte einen großen Berg besteigen. Und zwar nicht irgendeinen, er möchte den Gipfel des Mount Rainier erklimmen. Allerdings ist Mark leider kein normaler Junge. Er ist krank, sehr krank und wird vielleicht bald sterben. Anstatt erneut ins Krankenhaus zu gehen, haut Mark ab. Mit seinem Hund Beau macht er sich auf den Weg zum Mount Rainier. Obwohl er schwach ist und vielleicht nicht lebend von seiner Reise zurückkehren wird, zieht Mark mutig und entschlossen los. Es dauert nicht lange und die Polizei sucht nach ihm. In den Nachrichten wird von ihm berichtet und neben der Unwetterwarnung scheinen die Medien kein anderes Thema mehr zu kennen als den vermissten Jungen. Unbemerkt zum Berg zu gelangen ist daher nicht leicht, doch Mark hat ein Ziel und dieses möchte er auch erreichen, egal wie schwierig dies auch sein mag.

Mit „Die wirkliche Wahrheit“ ist dem Autor Dan Gemeinhart ein ganz wundervolles Buch gelungen, welches mich sehr berührt und nachdenklich gestimmt hat.

Ich habe nun schon einige Bücher gelesen, die von krebskranken Protagonisten handeln. In den meisten steht die Krankheit im Vordergrund; in diesem Buch jedoch ist das anders. Natürlich nimmt Marks Krebs auch einen gewissen Teil der Geschichte ein; das Hauptthema dieses Romans ist aber Marks Traum, welcher uns Lesern nur zu deutlich vor Augen führt, dass das Leben kurz sein kann und man keine Ewigkeiten Zeit hat, sich seine Träume und Wünsche zu erfüllen.

Mark ist schlimm krank und müsste sich eigentlich wieder in Behandlung begeben. Er ist es aber so langsam leid, immer wieder gegen den Krebs anzukämpfen. Anstatt also im Krankenbett zu liegen, zieht der Junge mit seinem Hund los, um den Mount Rainier zu besteigen, etwas, wovon er schon lange geträumt hat.

Ich war beim Lesen etwas hin und her gerissen. Einerseits konnte ich Mark natürlich verstehen, dass er sich, in seinem vielleicht nur noch kurzen Leben, seinen größten Traum unbedingt noch erfüllen möchte, andererseits war ich auch groß in Sorge um ihn, dass diese anstrengende Reise zu viel für ihn wird. Auch habe ich sein Handeln manchmal als etwas egoistisch empfunden. Ohne jemandem Bescheid zu geben, haut er einfach ab und lässt seine Eltern und seine beste Freundin Jessie in großer Sorge um ihn zurück.

Da das Buch sehr besonders aufgeteilt ist, bekommt man die Verzweiflung von Marks Eltern und Jessie sehr gut mit. Das Buch besitzt nämlich einmal die normalen Kapitel, welche aus Marks Sicht erzählt werden – dann gibt es aber auch noch die halben Kapitel, die aus der Perspektive von Jessie in der dritten Person geschrieben sind.

Mir hat diese ungewöhnliche Aufmachung richtig gut gefallen. Durch diese wird eine tolle Spannung erzeugt, die es mir sehr erschwert hat, das Buch wieder aus der Hand zu legen.

Wie man sich denken kann, sucht bald schon die Polizei nach Mark und dank der halben Kapitel erfahren wir Leser immer ganz genau, wie viel die Polizei weiß und wie nah sie Mark schon gekommen ist.

So groß meine Sorge um Mark auch war, ich wollte dennoch die ganze Zeit über, dass die Polizei ihn nicht aufspürt, damit er es bis zum Mount Rainier schafft. Mark zeigt eine so große Entschlossenheit und Willensstärke, dass man den Jungen nur dafür bewundern kann und es ihm zutiefst gönnt, dass sein Traum Wirklichkeit wird.

Zum Glück ist Mark auf seiner Reise nicht alleine. Sein treuer Hund Beau ist stets an seiner Seite und verteidigt ihn vor jeder noch so großen Gefahr. Mark begegnet auf seinem Weg zum Mount Rainier freundlichen, aber leider auch nicht so freundlichen Menschen und bei letzteren hätte es ohne seinen heldenhaften Beau übel enden können.

Ich habe den kleinen Hund sofort fest in mein Herz geschlossen und in meinen Augen macht gerade diese wundervolle und sehr innige Beziehung zwischen Beau und Mark dieses Buch zu etwas ganz Besonderem.

Neben der bewegenden Story ist auch der Schreibstil sehr gefühlvoll und liest sich klasse. Bei mir flogen die Seiten nur so dahin. Besonders zum Ende wurde das Buch richtig spannend und ich bin aus dem Hoffen und Mitfiebern gar nicht mehr ausgekommen.

Nun kenne ich also auch Dan Gemeinharts anderes Werk aus dem Königskinder Verlag und auch von diesem bin ich hellauf begeistert! Ich kann euch „Die wirkliche Wahrheit“ sehr ans Herz legen! Eine so schöne und berührende Geschichte muss man einfach gelesen haben.

Fazit: „Die wirkliche Wahrheit“ erzählt eine wunderschöne und zutiefst berührende Geschichte, welche einen mitten ins Herz trifft. Die Freundschaft zwischen einem krebskranken Jungen und seinem treuen Hund wird wundervoll warmherzig beschrieben und hat mich sehr bewegt. Dieses Buch führt einen vor Augen, was wirklich wichtig ist im Leben und ich kann es absolut empfehlen. Von mir gibt es volle 5 von 5 Sternen!






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