Hardcover
272
Seiten
ISBN:
978-3-551-56026-1
Ab
12 Jahren
Erschienen:
18.03.2016
Klappentext:
Zwölf
Kühe mitten in einem schäbigen walisischen Wohngebiet verstecken?
Das bleibt doch niemals unbemerkt! Aber Gemmas Leben ist sowieso
total durcheinander – ihr Vater ist im Knast, die Mutter abgekämpft
und der kleine Bruder nervt einfach nur. Und wie sie sich mit der
komischen, starken Außenseiterin Kate angefreundet hat, weiß sie
eigentlich selbst nicht. Aber Kate braucht Gemmas Hilfe, damit ihre
Kühe nicht verkauft werden müssen.
Gemmas Nachbarn kümmern
sich normalerweise nicht so um andere Leute – geschweige denn um
Tiere. Doch nun stehen dicke, muhende, Gras fressende Kühe in ihren
Gärten. Und setzen einiges in Bewegung!
Quelle: Königskinder Verlag
Rezension:
Rezensionen zu "Milchmädchen" findet ihr auch bei Lex und Kathrineverdeen.
Im
letzten Monat hatte ich „Café Morelli“ von G.R. Gemin gelesen
und da ich von diesem Buch hellauf begeistert war, wollte ich nun
auch unbedingt sein Erstlingswerk „Milchmädchen“ lesen.
Der
Klappentext verspricht eine sehr liebenswerte und unterhaltsame
Geschichte, daher war ich schon richtig gespannt auf das Buch!
Das
Leben von Gemma ist leider nicht so schön, wie sie es gerne hätte.
Ihr Vater sitzt im Knast, ihre Mutter ist ziemlich überfordert und
ihr kleiner Bruder Darren nervt ganz gewaltig. Auch in der Schule
läuft es gerade nicht allzu rund und Gemma möchte nur noch eins:
Einfach mal raus aus Bryn Mawr, der schäbigen walisischen
Wohnsiedlung, in welcher sie wohnt. Mit dem Fahrrad düst sie raus in
die Natur und stößt dabei auf Kate, eine Außenseiterin und von
Gemma immer nur „Cowgirl“ genannt. Mit Kate stolpern auch zwölf
Kühe in Gemmas Leben. Zwölf Kühe, die unbedingt gerettet werden
müssen, denn Kates Vater möchte die Tiere verkaufen. Gemma
beschließt sofort zu helfen und kurz darauf ist das ehemals
trostlose Bryn Mawr, welches für seine hohe Kriminalitätsrate
bekannt ist, nicht mehr wiederzuerkennen. Dicke, muhende Kühe stehen
nun in den Gärten, fressen friedlich Gras und genießen die
fürsorgliche Pflege der Bewohner. Doch ein Dutzend Kühe in einer
walisischen Siedlung zu verstecken ist nicht allzu einfach. Ob es
Gemma, Kate und den Einwohnern von Bryn Mawr wohl gelingen wird, die
Kühe zu retten?
Wie
das Buch „Café Morelli“ so ist auch „Milchmädchen“ zurecht
ein Königskind. Die Bücher aus dem so von mir geliebten Verlag sind
immer etwas ganz Besonderes und ich kann mittlerweile gar nicht mehr
sagen, welches mir bisher am besten gefallen hat.
„Milchmädchen“
zählt auf jeden Fall zu meinen Favoriten. Ich finde es sogar noch
besser als „Café Morelli“. Die Protagonistin Gemma mit ihrer
aufgeweckten und selbstbewussten Art hatte es mir sofort angetan und
von der liebenswerten Geschichte bin ich total begeistert. Diese ist
recht einfach gestrickt, beinhaltet aber so viele wichtige und
wundervolle Themen, die „Milchmädchen“ in meinem Augen zu einem
erstklassigen Buch machen.
Ich
habe mich beim Lesen sofort wohl gefühlt und war leider viel zu
schnell wieder mit dem Buch durch. Dass ist auch das Einzige, was ich
etwas schade fand. Die gut 270 Seiten sind dank der kurzen Kapitel
und des sehr flüssigen und humorvollen Schreibstils im Nu gelesen.
Auf
den 270 Seiten bekommt man dafür aber auch etwas wirklich
Einzigartiges geboten. In dem Buch geht es nämlich nicht nur um 12
Kühe, die Gemmas Leben auf den Kopf stellen. Es geht auch um
Vorurteile, um das friedliche Miteinander, Freundschaft und
Zusammenhalt.
Gemma
hatte am Anfang des Buches eine sehr negative Sichtweise auf Kate und
hätte nie damit gerechnet, dass sie sich mit dem „Cowgirl“ mal
anfreunden würde. Allerdings merkt sie dann recht schnell, wie
falsch sie mit ihrer Einschätzung lag und was für eine tolle
Freundin Kate ist.
Gemmas
Entwicklung hat mir ganz besonders gut gefallen. Ihre anfangs
oberflächliche Meinung zu Dingen ändert sich nach und nach, wodurch
sie nicht nur neue Freundschaften gewinnt, sondern auch wieder das
Gefühl bekommt, dass das Leben schön sein und Spaß machen kann.
Gemmas
Leben in dem sozialschwachen, walisischen Wohngebiet ist nicht immer
leicht, erst recht nicht, seit ihr Vater im Gefängnis sitzt und ihre
Mutter mit allem ziemlich überfordert ist. Ein nerviger kleiner
Bruder und gemeine Mitschüler, die sie in der Schule hänseln, sind
leider auch ein Teil von Gemmas Leben, sodass man es als Leser
wirklich nur zu gut verstehen kann, dass die 14-järhige unglücklich
ist.
Dann
aber lernt sie Kate besser kennen und zusammen mit ihr, den Bewohnern
von Bryn Mawr und natürlich den 12 Kühen erlebt sie eine
wundervolle, aber auch äußerst verrückte Zeit.
Ich
fand es so schön zu sehen, wie alle mit anpacken, um die Kühe vor
dem Verkauf zu retten. Man hilft sich plötzlich untereinander, ist
freundlicher, hat Spaß zusammen und merkt plötzlich, dass man von
seinen Nachbarn die ganze Zeit über ein völlig falsches Bild hatte.
So
verrückt die Geschichte auch ist, auf mich hat sie dennoch die ganze
Zeit absolut realistisch gewirkt und mein Denken über Kühe hat sich
auch ziemlich geändert. Ich habe mich mit den Tieren noch nie so
wirklich beschäftigt, für mich waren es einfach immer Kühe. Nun
aber, nach dem Lesen dieses Buches, hätte ich überhaupt nichts
dagegen, selbst eine Kuh im Garten stehen zu haben und sie zu
pflegen, damit sie es gut bei mir hat. Kühe sind schon verflixt
tolle Tiere, das wird garantiert jeder so sehen, wenn er
„Milchmädchen“ gelesen hat.
Mit
seinem Erstlingswerk ist G.R. Gemin ein wundervolles und großartiges
Buch gelungen, in welchem einfach alles stimmt. Die Charaktere sind
klasse, die Geschichte warmherzig und unterhaltsam, die Aussage
grandios und der Schreibstil super. Mir hat das Buch wunderbare
Lesestunden beschert und ich kann es nicht nur Kindern und
Jugendlichen empfehlen. Auch Erwachsenen kann ich diese rührende
Geschichte sehr ans Herz legen!
Fazit:
Wunderbar warmherzig und zurecht ein Königskind. Mit „Milchmädchen“
ist dem Autor eine sehr feinfühlige, liebenswerte und lustig
verrückte Geschichte gelungen, die ich mit jeder Menge Spaß gelesen
habe und die ich absolut empfehlen kann! Die Beziehungen der Menschen
werden richtig schön dargestellt und die Aussage des Buches, dass
man zusammen stark ist und man gegen Vorurteile ankämpfen sollte,
hat mir super gut gefallen. Von mir gibt es sehr gerne volle 5 von 5
Sternen!
Rezensionen zu "Milchmädchen" findet ihr auch bei Lex und Kathrineverdeen.
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