Klappentext:
Quelle: Oetinger Verlag
Rezension:
Als die fünfjährige Lotta eines Morgens aufwacht, hat sie von Anfang an schlechte Laune. Sie hat geträumt, dass ihre älteren Geschwister Jonas und Mia-Maria ihren Teddy verhauen haben und da Lotta glaubt, dass das, was man träumt, wahr ist, ist sie richtig böse. Und dann möchte Mama auch noch, dass sie den kratzigen und piksigen Pullover anziehen soll, den Oma für sie gestrickt hat. Den will Lotta aber auf gar keinen Fall tragen, da läuft sie lieber nackt herum. In ihrer Wut greift Lotta zur Schere und schneidet ein großes Loch in den Pullover. Da bekommt sie es mit der Angst zu tun, denn das Loch ist wirklich sehr groß und sieht unheimlich aus. Und sie weiß natürlich auch, dass das, was sie getan hat, ganz falsch war. Aber was soll man machen, wenn alle so gemein zu einem sind? Da schneidet man eben Sachen kaputt. Lotta beschließt kurzerhand, zusammen mit ihrem Teddy von zu Hause auszuziehen. Allerdings nicht weit weg, nur zu Tante Berg nach nebenan, denn natürlich möchte Lotta sehen, wie traurig alle bei Nymans sind, weil sie ihre kleine Lotta nicht mehr haben. Tante Berg lässt sie in ihrer Rumpelkammer wohnen und zuerst findet es Lotta richtig toll, einen eigenen Haushalt zu haben. Als es jedoch dunkel wird, merkt sie, dass es so ganz alleine und ohne Mama und Papa doch nicht so schön ist...
Die Werke von Astrid Lindgren begleiten mich schon mein Leben lang. Ihre Geschichten und Charaktere sind einfach unvergesslich und haben bis heute nichts von ihrem Charme verloren. Auch mit der kleinen Lotta aus der Krachmacherstraße hat die weltberühmte schwedische Autorin eine unsterbliche Figur erschaffen, deren Erlebnisse auch nach all den Jahren nichts von ihrem Zauber eingebüßt haben. Und das hier vorliegende Buch ist der beste Beweis dafür.
Über den Inhalt muss hier vermutlich gar nicht groß was gesagt werden. „Lotta zieht um“ ist eine hinreißende Geschichte, in der Astrid Lindgren mit viel Witz und Einfühlungsvermögen die frühkindlichen Alltagslaunen beschreibt. Von Wut, Trotz, Enttäuschung und Entschlossenheit bis hin zu Einsicht, sich entschuldigen und die Sehnsucht nach familiärer Nähe und Geborgenheit. Mit ihrer eigensinnigen und selbstbewussten Art kommt die kleine Lotta dabei so authentisch und charmant daher, dass man sie einfach gernhaben muss und mit ihr mitfühlt. Ihre Gefühle und Gedankengänge sind sowohl für Kinder als auch Erwachsene verständlich und nachvollziehbar. Denn wer kennt sie nicht, diese Tage, an denen man einfach schlecht gelaunt ist und sich wünscht, gar nicht erst aufgestanden zu sein? Und welches Kind wollte nicht schon mal von zu Hause ausziehen, weil dort alle doof, gemein und ungerecht sind?
Die Handlung selbst ist also nicht anders vorher. Was hier neu ist, sind die Illustrationen von Cecilia Heikkilä. Für so jemanden wie mich, der mit den Original-Zeichnungen von Ilon Wikland groß geworden ist, war es schon ein wenig ungewohnt, die Geschichte in neuer Bebilderung zu erleben, aber ich finde, dass Cecilia Heikkilä eine wirklich gute Arbeit geleistet hat. Mit gedeckten Farben und ihrem markanten Stil verleiht sie der Erzählung eine ganz eigene und moderne Note. Ihre Bilder sind mit viel Liebe zum Detail gezeichnet und fangen die Emotionen von Lotta perfekt ein, vor allem ihre Trotzkopf-Miene ist wunderbar getroffen.
Vielen lieben Dank an die Verlagsgruppe Oetinger für das Rezensionsexemplar!
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