Zu Comics und Graphic Novels habe ich bislang eher weniger gegriffen, aber seit Ende letzten Jahres habe ich irgendwie richtig Lust auf dieses Genre. Ich möchte daher auf meinem Blog eine neue Sparte einführen und euch demnächst auch mit Rezensionen und Empfehlungen aus der Comicwelt versorgen. Den Anfang mache ich heute mit einer Reihe, die mir beim Stöbern sofort ins Auge gesprungen ist: „Witches of Brooklyn“ von Sophie Escabasse.
Klappentext:
Quelle: Egmont Bäng
Rezension:
Effie soll nach dem Tod ihrer Mutter zu ihrer Tante Selimente und deren Freundin Carlotta nach Brooklyn ziehen. Mitten in der Nacht wird sie bei den beiden älteren Damen abgeladen, worüber nicht nur sie wenig begeistert ist, sondern auch Selimente. Obwohl sich Carlotta sofort rührend um sie kümmert, will Effie nicht bei diesen alten verrückten Schachteln bleiben. Sie muss sich ihrem Schicksal aber notgedrungen fügen und nach den ersten Startschwierigkeiten lebt sie sich doch noch gut in ihrem neuen Zuhause ein. Allerdings stellt sie schnell fest, dass ihre neuen Vormünder äußerst sonderbar sind und etwas vor ihr verbergen. Effie findet schließlich heraus, dass ihre Tanten echte Hexen sind und auch sie selbst Magie in sich trägt. Ihr Leben wird daraufhin noch chaotischer als es eh schon war, doch zum Glück stehen ihre Tanten ihr jederzeit zur Seite. Während Effie noch dabei ist, ihre neuentdeckten Kräfte kennenzulernen, taucht auf einmal ein berühmter Popstar bei ihnen auf, der ganz dringend ihre Hilfe benötigt.
Mit „Witches of Brooklyn – Total verhexte Tanten“ legt die französische Autorin und Illustratorin Sophie Escabasse ihr Comicdebüt vor und überzeugt damit auf ganzer Linie, sowohl optisch als auch inhaltlich.
Ein echtes Highlight für mich waren Effies schrullige Tanten, die unterschiedlicher wohl kaum sein könnten, die sich jedoch perfekt ergänzen. Während Carlotta ruhig und gutmütig ist, ist Selimente äußerst aufbrausend und energisch. Die Dialoge der beiden und ihr Zusammenspiel mit ihrer Nichte lesen sich einfach herrlich, mich hat dieses ungleiche Trio immer wieder sehr zum Schmunzeln gebracht.
Sophie Escabasses Zeichenstil hat mir, um ehrlich zu sein, tatsächlich auf den ersten Blick nicht ganz so gut gefallen, mittlerweile aber liebe ich ihn. Die farbigen detailreichen Bilder sind genauso humorvoll und erfrischend wie die Handlung und die Mimik der Figuren ist so ausdrucksstark gezeichnet, dass Worte oft kaum vonnöten sind. Viel Text ist insgesamt auch gar nicht vorhanden, die Panels wirken nie überladen, sodass auch weniger geübte Comicleser*innen dem Geschehen problemlos folgen können und man das Buch im Nu durchgeschmökert hat. Was für ein Glück, dass es den zweiten Teil bereits auf Deutsch gibt. Auf diesen habe ich mich nach dem Beenden von Band 1 dann auch sogleich gestürzt.
Klappentext:
Quelle: Egmont Bäng
Rezension:
Effie hat sich mittlerweile gut bei ihren Hexen-Tanten in Brooklyn eingelebt, in Oliver und Berrit hat sie zwei tolle beste Freunde gefunden und von dem Hexenzirkel der Stadt wird sie herzlich aufgenommen. Doch als nach den Winterferien die Schule wieder losgeht (und für Effie auch der Zauberunterricht), ist irgendwie alles anders. Berrit hat nur noch Augen für die neue Mitschülerin aus Frankreich und hat für Effie gar keine Zeit mehr. Und als wäre das nicht schon genug, kommt es an der New Yorker Straßenecke „Stürmische Kreuzung“ immer wieder zu merkwürdigen Unfällen. Ist hier etwa Magie im Spiel?
Die Fortsetzung schließt ziemlich direkt an den Vorgänger an und kann meinem Empfinden nach auch ohne Vorkenntnisse gelesen werden. E empfiehlt es sich allerdings, die chronologische Reihenfolge der Bücher einzuhalten.
In „Eine Stadt voller Hexen“ behält Sophie Escabasse ihr Konzept bei: Sie verbindet Magie mit realen Alltagsproblemen und liefert eine Story ab, die der vorherigen in nichts nachsteht. Mir zumindest hat das zweite Abenteuer rund um Junghexe Effie genauso gut gefallen wie das erste. Auch der zweite Teil kann mit vielen unterhaltsamen Momenten und Überraschungen aufwarten und vermittelt wertvolle Botschaften zu den Themen Freundschaft und Erwachsenwerden. Es zeigt sich, dass auch junge Hexen vor Alltagsproblemen nicht verschont werden und mit Dingen wie Veränderungen und Eifersucht zu kämpfen haben. Gehext wird dieses Mal natürlich ebenfalls, allerdings geht es in diesem Band im Vergleich zum vorherigen etwas weniger magisch zu, was mich persönlich jedoch nicht gestört hat. Ich hatte wieder unheimlich viel Spaß mit Effie und den weiteren Charakteren und habe sie beim Lesen nur noch mehr in mein Herz geschlossen.
Die bunten und detaillierten Zeichnungen von Sophie Escabasse erwecken den trubeligen New Yorker Hexenalltag erneut zum Leben und geben die Besonderheiten der Figuren und die Situationskomik der Handlung hervorragend wieder. Dank des übersichtlich gestalteten Layouts fliegt man mal wieder nur so durch die Seiten und hat den Comic viel zu schnell durchgeschmökert.
Fazit: „Witches of Brooklyn“ ist eine liebenswerte Comicreihe ab 9 Jahren, die mit einzigartigen Charakteren, wundervollen Illustrationen und schönen Botschaften vollauf begeistert. Ein zauberhaft verhexter Lesespaß für Jung und Alt, der unbedingt nach mehr verlangt. Ich kann die ersten zwei Abenteuer rundum um Junghexe Effie nur empfehlen, mich haben sie komplett verzaubert. Beide Bände sind absolute Wohlfühlcomics, in denen es so aufregend, liebevoll, lustig-bunt und magisch zugeht, dass man gar nicht mehr aus ihnen auftauchen mag. Von mir gibt es nur zu gerne 5 von 5 Sternen!
Vielen lieben Dank an den Egmont Bäng Verlag für die Rezensionsexemplare!
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