Mittwoch, 1. Dezember 2021

[Rezension] DoppelGaloppel 1. Zwei wie Sonne und Wind von Chantal Schreiber

Hardcover
 
Illustriert von Iris Hardt
Ab 4 Jahren
96 Seiten
ISBN: 978-3-7514-0032-9
Erschienen: 08.10.2021

Klappentext:

Die Geschwister Fanndis und Jon sind zu Besuch auf Opa Valdis Bauernhof in Island ... und sie streiten sich die ganze Zeit um alles und jedes. Doch dann erzählt ihnen Opa Valdis das Abenteuer zweier ganz besonderer Freunde: Kappi und Skoppa. Zwei isländische Fohlen, die unterschiedlicher nicht sein könnten und doch die besten Freunde sind. Es wird lustig, herzergreifend und spannend. So spannend, dass sogar Fanndis und Jon auf einmal vergessen sich zu streiten.

Quelle: Verlagsgruppe Oetinger

Rezension:

Die Bücher von der Chantal Schreiber lese ich immer wahnsinnig gerne. Ihre Werke sind schon längst absolute Must-Haves für mich, ganz egal für welche Altersklasse. So musste ich natürlich auch ihr neues Vorlesebuch „DoppelGaloppel“ unbedingt bei mir einziehen lassen.

Die Geschwister Fanndis und Jon sind auf dem Hof der Großeltern in Island zu Besuch und wie gewohnt liegen sie sich ständig in den Haaren. Um seine Enkel von ihren Streitereien abzulenken, beginnt Opa Valdi ihnen die Geschichte der beiden isländischen Fohlen Kappi und Skoppa zu erzählen. Die beiden könnten unterschiedlicher nicht sein, sind aber die allerbesten Freunde. Kappi ist das jüngste und kleinste Fohlen der Herde und wird von den anderen oft geärgert. Was für ein Glück, dass er so eine tolle Freundin wie Skoppa hat, die sich für ihn einsetzt und ihn beschützt. Skoppa ist jedoch auch ein richtiger Wildfang und möchte Abenteuer erleben. Als die beiden eines Tages ihre Herde aus den Augen verlieren, wird sich zeigen, dass auch in Kappi ein echter Held steckt. Und wie schaut es bei Jon und Fanndis aus? Wird die Geschichte die gewünschte Wirkung haben und für Frieden zwischen den Geschwistern sorgen?

Bei diesem Buch war mir bereits vor dem Lesen klar, dass ich es lieben werde. Es klang einfach so süß und bei einem Blick auf das Cover war es sofort um mich geschehen. Dann kam natürlich noch hinzu, dass mich bisher noch kein Werk aus der Feder von Chantal Schreiber enttäuschen konnte.

Langer Rede, kurzer Sinn: Ich habe mit meiner Vermutung goldrichtig gelegen. In meinen Augen ist der österreichischen Autorin Chantal Schreiber mit „DoppelGaloppel. Zwei wie Sonne und Wind“ ein bezauberndes Vorlesebuch gelungen, welches in keinem guten Kinderbuchregal fehlen sollte und ein echter Glücklichmacher ist. Es steckt einfach so viel Wundervolles zwischen den Seiten und da man sich in der Erzählung von Anfang an rundum wohl fühlt, mag man sie am liebsten gar nicht mehr verlassen. Wie gut, dass es sich bei dem Buch um einen Reihenauftakt handelt und die Fortsetzung bereits im nächsten Frühjahr erscheinen wird. Auf das nächste DoppelGaloppel-Abenteuer freue ich mich schon sehr!

Aber zurück zum ersten Band. Das erste Kapitel nimmt uns in den Pferdestall der Großeltern mit, wo der Opa gerade am herumwerkeln ist, als er von seinem Enkel Jon bei der Arbeit unterbrochen und nach dessen Schwester Fanndis gefragt wird. Bereits ganz zu Beginn erfahren wir, dass die Geschwister wahre Streithähne sind und sich ständig in den Haaren liegen. Als die Schwester wenig später ebenfalls auftaucht, dürfen wie Leser*innen dann auch selbst miterleben, dass die Geschwisterbeziehung leider wirklich nicht die harmonischste ist. Die beiden sind einfach die reinsten Gegensätze: Jon ist ein sehr zurückhaltender Junge, Fanndis dagegen ist ziemlich stürmisch und impulsiv drauf. Man sollte meinen, dass sich die zwei aufgrund ihrer Unterschiedlichkeiten prima ergänzen müssten, aber tja, dem scheint nicht so zu sein. Dank der ruhigen Art von Opa Valdi und seiner tollen Geschichte wird sich das Verhältnis der Kinder aber noch ändern, so viel sei schon mal verraten. Zu sehen wie sich die Streitigkeiten der Geschwister immer mehr legen, hat mir richtig das Herz erwärmt. Opa Valdi ist einfach klasse, ihn habe ich ganz besonders liebgewonnen.

Während man mitverfolgt, wie sich der Großvater um die beiden kleinen Zankteufel kümmert, dürfen wir gleichzeitig auch seiner Erzählung lauschen. „DoppelGaloppel“ enthält also eine Geschichte in der Geschichte – eine großartige Idee, wie ich finde. Die ständigen Wechsel zwischen den beiden Handlungssträngen gestalten das Leseerlebnis so schön abwechslungsreich und aufregend, sodass es nie langweilig wird. 

 
In der Erzählung des Großvaters begleiten wir die beiden Islandponyfohlen Kappi und Skoppa auf ihrem großen Abenteuer. Die beiden sind die allerbesten Freunde und könnten unterschiedlicher nicht sein. Genau wie bei den Geschwistern, so ist auch hier das Mädchen selbstbewusst, wild und abenteuerlustig, der Junge dagegen ist sehr besonnen und vorsichtig. Anfangs wird Skoppa ihren Freund öfters in Schutz nehmen, allerdings wird Kappi im Verlauf des Buches noch an viel Mut und Stärke gewinnen und über sich selbst hinauswachsen.

Auf eine herzerwärmende und kindgerechte Weise behandelt die Geschichte jede Menge wichtige Themen wie Freundschaft, Mut, Zusammenhalt, Familie, Selbstvertrauen und Hilfsbereitschaft. Es bringt uns zudem die traumhafte wilde Natur Islands etwas näher und verströmt ein herrliches Gefühl von Freiheit. Islandfreunden kann ich dieses Buch echt nur ans Herz legen, man kommt in beiden Handlungssträngen in den Genuss von jeder Menge wunderbarem Islandflair. Und für Pferde- und Ponyfans ist „DoppelGaloppel“ natürlich ein großes Muss.

Zum Vorlesen ist das Buch optimal geeignet. Ich selbst habe es zwar für mich alleine gelesen, bin mir aber wirklich vollkommen sicher, dass es das ideale Vorlesebuch ist. Die Altersangabe vonseiten des Verlags liegt bei ab 4 Jahren und dem schließe ich mich an. Man sollte allerdings ein aufmerksamer Zuhörer sein und schon längeren Erzählungen lauschen können, da Text insgesamt doch recht viel vorhanden ist. Für manche Vierjährige wird das Buch vermutlich noch zu schwierig zu sein.

Fürs Selberlesen bietet sich „DoppelGaloppel“ ebenfalls fabelhaft an. Die Schrift ist schön groß, die Kapitel sind sehr kurz gehalten und es gibt viele Illustrationen, die den Textfluss auflockern. Kindern ab 7 oder 8 Jahren, die schon etwas geübter im Lesen sind, sollte das Buch meinem Empfinden nach keine Schwierigkeiten bereiten.

Kommen wir nun zu der Innengestaltung. Iris Hardt, der wir auch dieses herzallerliebste Cover zu verdanken haben, hat das Buch mit lauter farbigen Illustrationen versehen, die die besondere isländische Atmosphäre beider Erzählstränge perfekt unterstreichen und dank der gedeckten Farben teils richtig malerisch wirken. Ich bin total verliebt in die Zeichnungen. Sie sind unheimlich niedlich und liebevoll gezeichnet, vor allem die Fohlen sehen superknuffig aus. Es ist einfach nur die reinste Freude die stimmungsvollen Bilder zu betrachten und sich in sie hineinzuträumen.

Fazit: Spannend, unterhaltsam, warmherzig und lehrreich. Ein zauberhaftes Vorlesebuch für Jung und Alt.

Mich hat Chantal Schreiber mit dem ersten Band ihrer neuen Vorlesebuchreihe auf ganzer Linie überzeugen und komplett verzaubern können. Die Geschichte steckt voller wertvoller Botschaften, isländischem Zauber und ponystarker Momente und wird mit viel Witz, Herz und Wärme erzählt; die Illustrationen sind wunderschön und die Charaktere wurden mit viel Liebe und völlig klischeefrei ausgearbeitet. Ich kann „DoppelGaloppel. Zwei wie Sonne und Wind“ nur empfehlen und vergebe sehr gerne 5 von 5 Sternen!









Vielen lieben Dank an die Verlagsgruppe Oetinger für das Rezensionsexemplar.

 

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