Hardcover
Ab 13 Jahren
368 Seiten
ISBN:
978-3-423-76262-5
Erschienen: 23.08.2019
Klappentext:
Die Liebe, die Freundschaft
und alles dazwischen
Mit
13: Als Spencer die gleichaltrige Hope kennenlernt, ist es
irgendetwas auf den ersten Blick – ob Liebe oder Freundschaft, weiß
er selbst nicht so genau. Was er weiß: dass Hope die Erste ist, die
ihn nicht wegen seines leichten Tourette-Syndroms aufzieht. Was er
nicht weiß: dass Hope sich ebenfalls in ihn verknallt hat, das aber
nicht zeigt …
Mit
14: Pech nur, dass Hope zwar Spencers beste Freundin ist, sie sich
aber in seinen älteren Bruder Dean verguckt und die beiden ein Paar
werden.
Mit
15: Zwischen Hope und Spencer herrscht Funkstille …
… bis
sie mit 18 wieder zueinander finden und schließlich das werden,
wonach sie sich von Anfang an so sehr gesehnt hatten: ein Liebespaar.
Quelle: dtv
Rezension:
Als ich beim Durchstöbern der
neuen dtv-Vorschau das erste Mal über „Spencers Taxonomie der
Liebe“ gestolpert bin, konnte das originelle Cover meine Neugierde
sofort wecken. Da mich auch der Klappentext auf Anhieb überzeugte,
stand für mich sehr schnell fest, dass ich das Buch lesen möchte.
Von der Autorin Rachael Allen hatte ich bisher noch nichts gelesen.
„Spencers Taxonomie der Liebe“ sollte also mein erstes Werk von
ihr werden.
Als
Hope eines Tages mit ihrer Familie in das Nachbarhaus einzieht und
der 13-jährige Spencer sie das erste Mal sieht, geraten seine
Gefühle vollkommen durcheinander. Ob aus Freundschaft oder aus
Liebe, Spencer weiß es nicht. Hope hat auf jeden Fall etwas an sich,
was ihn fasziniert. Zudem stört sie sich auch nicht an seinem
Tourette-Syndrom und macht sich nicht, anders als viele andere, über
seine Tics lustig. Die beiden werden richtig gute Freunde, sie
verbringen jede Menge Zeit miteinander und können über alles reden.
Mehr als nur Freunde werden die beiden nur irgendwie nicht und das,
obwohl sich nicht nur Spencer in Hope verliebt hat, sondern sie auch
in ihn. Er weiß nur nichts davon. Dann stirbt plötzlich Hopes große
Schwester und für Hope bricht eine Welt zusammen. Spencer gelingt es
nicht, zu ihr durchzudringen, anders als sein Bruder Dean. Er und
Hope werden schließlich sogar ein Paar, was Spencer unendlich
traurig und wütend macht. Die Beziehung der beiden hält nur nicht
lange und als es vorbei ist, herrscht auch zwischen Hope und Spencer
Funkstille. Erst nach vielen, vielen Monaten, in denen eine Menge
passieren und sich vieles verändern wird, werden sich die beiden
wieder näherkommen. Mit 18 werden sie endlich das Paar werden,
welches sie schon so lange sein wollten.
Bücher,
die einen bestens unterhalten, zugleich aber auch sehr nachdenklich
stimmen und berühren, lese ich immer unheimlich gerne. „Spencers
Taxonomie der Liebe“ enthält genau diesen Mix. Herzbewegende und
romantische Augenblicke, traurige, gefühlvolle, emotionale und
witzige Momente – von allem ist hier etwas dabei. Zwischendurch war
mir die Handlung stellenweise zwar ein bisschen zu langatmig, aber
groß gestört haben mich die Längen eigentlich nicht. Ich bin hier
so durch die Seiten geflogen und habe das Buch innerhalb kurzer Zeit
beendet. Es liest sich wirklich klasse, Rachael Allen hat einen sehr
flüssigen, einfühlsamen und humorvollen Schreibstil. Sehr gefreut
hat mich, dass die Kapitel so schön kurz sind und das Buch in
mehrere Teile gegliedert ist, sodass hier ein wunderbarer Lesefluss
zustande kommt.
Zu
Beginn der Geschichte sind unsere beiden Protagonisten 13 Jahre alt.
Als Leser begleiten wir sie durch ihre Teenagerzeit bis sie
schließlich 19 Jahre alt sind. Während dieser Zeit dürfen wir
miterleben, wie sich Spencer und Hope entwickeln und erwachsen
werden, was für Höhen und Tiefen sie erleben werden und wie sich
ihre Beziehung verändern wird. Der größte Teil des Buches wird aus
Spencers Sicht in der Ich-Form erzählt, aber auch von Hope bekommen
wir einige Kapitel in Form von Briefen und E-Mails zu lesen.
Mir
persönlich hat es sehr gut gefallen, dass wir hauptsächlich aus
Spencers Sicht die Geschichte erfahren. Ihn habe ich sofort ganz fest
in mein Herz, er ist ein total süßer und lustiger Kerl. Spencer
muss man einfach lieben, mit ihm ist der Autorin ein einzigartiger
Buchheld gelungen.
Hope
war mir leider nicht so sympathisch gewesen wie der herzliche
Spencer. Zum Ende hin habe ich sie zwar auch noch sehr liebgewonnen, aber
zwischendurch habe ich mich öfters mal etwas über sie aufregen
müssen. Ihre Briefe aber haben mir eine richtige Gänsehaut beschert
und der witzige Mailaustausch mit ihrer großen Schwester hat mich
bestens unterhalten. Hope hatte ein sehr inniges Verhältnis zu ihrer
Schwester Janie und hatte daher sehr daran zu knabbern, dass sie
nicht mehr zu Hause wohnt. Dank ihrem Nachrichtenaustausch wird einem
nur zu deutlich, wie lieb sich die beiden Schwestern hatten. Für
Hope bricht daher wirklich komplett eine Welt zusammen, als Janie
ganz plötzlich verstirbt. Um diesen schweren Verlust zu verarbeiten,
beginnt sie ihrer toten Schwester Briefe zu schreiben. Wie das tut
ist, ist traurig und schön zugleich.
Die
Erzählungen von Spencer sind mir stellenweise aber auch richtig
unter die Haut gegangen. Da er an dem Tourette-Syndrom leidet und
öfters von Tics befallen wird, hat er es nicht immer einfach im
Leben. Viele kommen einfach nicht damit klar, dass Spencer oft Wörter
plötzlich ständig wiederholen oder laut rufen muss. Mit dem
Tourette-Syndrom kenne ich mich zwar leider nicht allzu groß aus,
aber auf mich hat die Darstellung von Spencers Krankheit vollkommen
realistisch gewirkt. Wie die Autorin beschreibt, wie sehr Spencers
Tourette-Syndrom sein Leben beeinflusst und ihn leiden lässt, ist
absolut authentisch und einfach nur großartig!
Neben
unseren beiden Hauptcharakteren haben mir auch die Nebenfiguren
unheimlich gut gefallen. Ob Sympathieträger oder nicht – allesamt
wurden sie hervorragend ausgearbeitet. Wen ich so gar nicht leiden
konnte, ist Dean, Spencers großer Bruder. Er ist so jemand, den alle
toll finden, vor allem die Mädchen, was er auch nur zu gut weiß.
Besonders an der Stelle, an der Dean mit Hope zusammen kommt, habe
ich eine richtige Wut auf Dean entwickelt und so sehr mit dem armen
Spencer mitgelitten.
Die
Geschichte ist insgesamt schon sehr emotional und löst in uns Lesern
die reinste Gefühlspalette aus. Ist man in einem Moment noch breit
am Grinsen, muss man sich im nächsten schon wieder ein Tränchen aus
dem Auge wischen. Bücher über Freundschaft, Liebe und dem
Erwachsenwerden gibt es sehr, sehr viele, aber mit „Spencers
Taxonomie der Liebe“ ist Rachael Allen dennoch etwas ganz
Besonderes gelungen.
Was
das Buch dann nur noch außergewöhnlicher macht, sind Spencers
Taxonomien. Wir bekommen einige seiner Zeichnungen zu sehen, was ich
mega cool fand. Spencers Taxonomien sind herzerwärmend, witzig und
zum Schmunzeln schön. Kennengelernt hat Spencer diese taxonomischen
Schemen als 13-jähriger im Biologieunterricht. Sie haben ihn sofort
fasziniert und ihm total viel Spaß gemacht. Er hat daraufhin damit
begonnen, weiter solche Ordnungen zu zeichnen, um zu versuchen, mit
diesen die Liebe, die Menschen und einfach alles besser verstehen zu
können. Ob ihm das gelingen wird? Nun, das werde ich hier natürlich
nicht verraten, da müsst ihr das Buch schon selber lesen. Ich kann
es euch wirklich nur ans Herz legen.
Fazit:
Ein wundervolles Buch über Liebe, Freundschaft, dem Erwachsenwerden
und noch so vielem mehr! Mir hat „Spencers Taxonomie der Liebe“
herrliche Lesestunden beschert. Ich habe mitgelitten und mitgefühlt
und musste ständig schmunzeln und grinsen. Ich kann das Buch sehr
empfehlen, sowohl Jugendlichen als auch Erwachsenen. Es erzählt eine
ganz besondere Liebesgeschichte voller einzigartiger und
wunderschöner Momente. Von mir gibt es 4,5 – hier gerundet auf 5
von 5 Sternen!
Vielen lieben Dank an den dtv Verlag, der mir dieses schöne Buch als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt hat!
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