Klappentext:
Quelle: Atrium Kinderbuch Verlag
Rezension:
In Adams Kindergartengruppe gibt es seit Kurzem ein neues Mädchen. Sie spricht nicht, möchte mit niemandem spielen und guckt immer ganz traurig. Sie malt immer nur in ihr rotes Buch, das sie jeden Tag dabei hat - Dinge, die Adam noch nie gesehen hat wie zerfetzte Zelte und brennende Häuser. Er fragt daraufhin die klügsten Menschen, die er kennt, warum das Mädchen immer so traurige Bilder malt und kein Wort spricht. Als er schließlich versteht, dass Layla ein Flüchtlingskind ist, das ihre Heimat, ihre ganzen Freunde und Spielsachen und alles, was sie liebt, zurücklassen musste, möchte er ihre dunkle Welt unbedingt wieder schöner und bunter machen – er möchte ihr Freund sein. Aber was kann er tun, um sie wieder zum Lächeln zu bringen? Die ganze Nacht denkt er nach und dann hat er plötzlich eine tolle Idee. Direkt am nächsten Tag fängt er an zu zeichnen und zu basteln. Zögerlich nähert sich Layla seinem Maltisch und als sie schließlich sieht, was er da Wundervolles für sie erschaffen hat, beginnt ihr Gesicht endlich wieder zu strahlen.
Von Onjali Q. Raúf habe ich bereits drei Kinderbücher gelesen und absolut geliebt. Auf ihr erstes Bilderbuch „Das Mädchen mit den roten Buch“ (übersetzt von Katharina Naumann) habe ich mich daher sehr gefreut. Und ich wurde nicht enttäuscht, ganz im Gegenteil, ich bin mehr als begeistert!
Onjali Q. Raúf beweist abermals ihr Talent, schwierige und aktuelle Themen kindgerecht zu verpacken. Nachdem bereits ihr preisgekrönter Debütroman „Der Junge aus der letzten Reihe“ von Flucht und Migration gehandelt hat, zeigt die britische Autorin nun auch jungen Kindern ab 4 Jahren, wie schwer es Flüchtlingskinder haben und was sie tun können, um ihnen zu helfen. Die Geschichte beruht auf einer wahren Begebenheit und wird aus der Sicht von Adam erzählt. Ein unheimlich lieber, freundlicher und einfühlsamer Junge, den man sofort fest ins Herz schließt. Es ist großartig und herzerwärmend zu sehen, mit wie viel Verständnis, Geduld und Aufgeschlossenheit er dem neuen Mädchen in der Kitagruppe begegnet. Wie er sich darum bemüht, Vertrauen zu ihr aufzubauen und ihr wieder ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern. Wie es ihm schließlich gelingt, das Eis zu brechen und Layla seine Freundschaft zu schenken. So einen guten Freund wie Adam kann man jedem Flüchtlingskind wirklich nur wünschen.
Genauso warmherzig wie der Text sind auch die herrlich farbenfrohen Illustrationen von Pippa Curnick, die das Erzählte perfekt widerspiegeln. Ausdrucksstark und mit viel Liebe zum Detail fangen ihre Bilder die Gefühle der Kinder gekonnt ein und zeigen, wie bunt und vielfältig unsere Welt ist. Diversität wird hier völlig selbstverständlich abgebildet; es gibt in Adams Kindergartengruppe einen Jungen im Rollstuhl, Kinder mit Brillen und natürlich auch verschiedene Hautfarben.
Hinten im Buch gibt es dann noch eine Doppelseite mit fünf hilfreichen Ideen, wie man geflüchtete Kinder willkommen heißen kann und bei denen man sich einmal mehr wünscht, dass dieses Buch den Weg zu vielen Leser*innen finden wird.
Fazit: Onjali Q. Raúf und Pippa Curnick haben uns ein wunderschönes Bilderbuch gezaubert, das Hoffnung schenkt und das Herz erwärmt und in keinem Kinderbuchregal fehlen sollte. „Das Mädchen mit dem roten Buch“ ist eine berührende und wertvolle Geschichte über die Kraft der Freundschaft, Empathie und Neuanfänge. Ein kraftvolles Plädoyer für Offenheit, Freundlichkeit und Vielfalt. Von mir gibt es eine große Herzensempfehlung und sehr gerne 5 von 5 Sternen!
Vielen lieben Dank an den Atrium Verlag für das Rezensionsexemplar!
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