Ab
13 Jahren
Paperback,
Klappenbroschur
ISBN:
978-3-570-16454-9
Erschienen:
25.09.2017
Klappentext:
Jamie
ist 16 Jahre alt und ein Mathe-Genie. Verblüffend logisch und
ehrlich ist sein Blick auf seine eigene Familie – und darauf, dass
da etwas schief läuft. Zum Beispiel bei Summerlee, seiner
rebellischen älteren Schwester. Als die an ihrem 18. Geburtstag
mehrere Millionen im Lotto gewinnt, sagt sie sich endgültig von der
Familie los – und provoziert eine Kettenreaktion von Unheil. Jamies
kleine Schwester Phoebe wird entführt und der Kidnapper verlangt
zwei Millionen. Ausschließlich mit Jamie will er darüber
verhandeln. Warum? Wieso weiß der Täter so viel über Jamie? Und
weshalb fühlt sich das Ganze wie ein einziges Duell an, bei dem
Jamies Kombinationsgabe auf eine tödliche Probe gestellt wird?
Quelle: cbt Verlag
Rezension:
Vielen Dank an das Bloggerportal und den cbt Verlag, die mir dieses schöne Buch als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt haben!
Ich
hatte von Barry Jonsberg bereits zwei Bücher gelesen und da mir
diese recht gut gefallen hatten, war ich auf sein neues Buch schon
sehr gespannt gewesen. Bei diesem handelt es sich um einen
Jugendthriller, ein Genre, welches ich unheimlich gerne lese. Das
Cover hatte es mir sofort angetan; die Kombination aus Rot und Blau
finde ich hier wirklich sehr gelungen. Auch der Klappentext konnte
meine Neugier auf Anhieb wecken. Ganz gespannt habe ich also mit dem
Lesen begonnen.
Der
16-jährige Jamie ist ein wahres Mathe-Genie und liebt es,
Spieltheorien aufzustellen. Doch nicht nur in der Mathematik kennt er
sich aus, er sieht auch, dass mit seiner Familie etwas nicht stimmt.
Vor allem bei seiner älteren Schwester Summerlee läuft ganz
eindeutig etwas verkehrt. Schon seit Jahren rebelliert sie gegen ihre
Eltern, ist aufmüpfig und schwänzt die Schule. Mit der Zeit sind
noch wilde Partys, Drogen und Alkohol dazugekommen. Die Eltern haben
den Kampf gegen ihre älteste Tochter längst aufgegeben. Nun, da sie
mittlerweile auch volljährig ist, ist sie sowieso für ihr Handeln
selbst verantwortlich. An ihrem 18. Geburtstag beschließt Summerlee
Lotto zu spielen und knackt tatsächlich den Jackpot. 7,5 Millionen
Dollar reicher ist nun. Mit ihrem Gewinn kauft sie sich eine große
protzige Villa in einem Nobelviertel und sagt sich endgültig von
ihrer Familie los. Natürlich bekommt auch die Presse Wind davon,
dass Summerlee nun Multimillionärin ist und die Medien beginnen sich
um sie zu reißen. Als dann plötzlich Jamies kleine Schwester Phoebe
im Supermarkt verschwindet, glaubt Jamie sofort an eine Entführung.
Und er liegt richtig. Der Kidnapper meldet sich bei Jamie und
verlangt zwei Millionen Dollar Lösegeld. Seltsam ist, dass der
Entführer ausschließlich mit Jamie verhandeln möchte. Auch wird
sehr schnell deutlich, dass er erstaunlich viel über Jamie und seine
Familie weiß. Nur gute Recherche oder steckt hinter dem Entführer
ein naher Bekannter? Ist es vielleicht sogar jemand aus der Familie?
Jamie ist bereit, alles zu tun, um seine geliebte Schwester zu
retten. Seine gute Kombinationsgabe ist ihm dabei eine große Hilfe.
Ob es ihm gelingen wird, Phoebes Entführer durch sein logisches
Denken und Kombinieren auf die Schliche zu kommen?
Mir
hat das neue Buch von Barry Jonsberg im Großen und Ganzen sehr gut
gefallen. Zu meinen Lieblingsjugendthrillern zählt dieser hier zwar
nicht, aber weiterempfehlen kann ich das Buch auf jeden Fall.
Wir
erfahren hier alles aus der Sicht des 16-jährigen Jamie. Dieser war
mir auf Anhieb sehr sympathisch. Schon im ersten Kapitel wird
deutlich, wie sehr er seine kleine achtjährige Schwester liebt. Er
kümmert sich ganz rührend um sie, erzählt ihr abends Geschichten
und holt sie oft von der Schule ab.
Da
ihr inniges Verhältnis gerade am Anfang des Buches so hervor gehoben
wird, war mir Jamies Verzweiflung, als Phoebe entführt wird, etwas
zu gering. Klar, er macht sie schon furchtbare Sorgen um seine kleine
Schwester und macht sich zudem auch große Vorwürfe, da sie während
des gemeinsamen Einkaufens im Supermarkt gekidnappt wurde und er nun
denkt, er habe nicht gut genug auf sie aufgepasst.
Mir
kam Jamie aber trotzdem die ganze Zeit etwas zu ruhig vor. Es kann
gut sein, dass dies so vom Autor gewollt war, denn schließlich ist
Jamies Stärke das logische Denken und Kombinieren. Dieses Talent ist
ihm beim Aufspüren von Phoebes Entführer eine große Hilfe. Panik
und Verzweiflung hätten ihm in dieser Situation nicht groß
weitergeholfen.
Obwohl
dieser Punkt also sehr wahrscheinlich vom Autor beabsichtigt war, hat
mich Jamies taktisches Vorgehen dennoch etwas gestört. Ein wenig
mehr verzweifelte Gedanken um seine kleine Schwester hätte ich schon
besser und vor allem auch realistischer gefunden.
Das
Buch hat mir aber trotz kleiner Schwächen wirklich sehr gut
gefallen. Es ist spannend und humorvoll zugleich. Besonders der beste
(und einzige) Freund von Jamie, Gutless, hat bei mir für so einige
Schmunzler gesorgt. Er ist ein totaler Computernerd, verbringt
Stunden vorm PC und spielt Ballerspiele.
Ein
bisschen klischeehaft ist die Beziehung und der Status von Jamie und
Gutless ja schon: Beide zählen nicht zu beliebtesten Schülern,
haben außer sich keine Freunde und Mädchen ist bei ihnen gar kein
Thema. Das ist mir ja erst recht spät aufgefallen, dass Jamie an
eine Beziehung zu einem Mädchen so gar nicht denkt, was für einen
Teenager ja schon etwas ungewöhnlich ist.
Ich
fand diesen Punkt aber gerade gut. Das Buch fokussiert sich wirklich
nur auf Jamie und seine Familie. In erster Linie natürlich auf
Phoebes Entführung, aber dies auch erst ab dem zweiten Teil des
Buches. Dies ist insgesamt in drei Teile gegliedert und im ersten
geht es hauptsächlich um Summerlee und ihren Lottogewinn.
Summerlee
war mir ja überhaupt nicht sympathisch. Da habe ich mich ja wirklich
gefragt, was bei ihr nur falsch gelaufen ist. Schule schwänzen,
Drogen, Alkohol, wilde Partys und dann ihr rebellisches Verhalten.
Was bin ich froh, dass ich nicht so eine Schwester habe, durch
Summerlee ist das Familienklima in Jamies Familie wirklich alles
andere als schön.
Den
ersten Teil des Buches habe ich als etwas langweilig empfunden.
Richtig spannend wird es erst, nachdem Phoebe gekidnappt wurde. Ab da
ist der Spannungsbogen wirklich richtig gut und bis zum Ende war auch
unklar, wer nun der Entführer ist. In Frage kommen so einige und mir
hat es sehr viel Spaß gemacht, zusammen mit Jamie Theorien
aufzustellen und trotz allem logischen Denkens bis zum Schluss im
Dunklen zu tappen.
Ich
habe das Buch recht zügig durchgelesen, was zum einen an der
temporeichen Handlung lag, die aber erst ab dem zweiten Teil wirklich
packend wird, zum anderen lag es auch an dem sehr flüssigen und
humorvollen Schreibstil, der sich sehr angenehm lesen lässt.
Fazit:
„Das ist kein Spiel“ ist ein guter Jugendthriller, der nicht nur
sehr viele spannende Szenen zu bieten hat, sondern der auch zeigt,
wie wichtig die Familie ist. Die Charaktere wurden alle gut von dem
Autor ausgearbeitet und besonders der Protagonist Jamie war mir sehr
sympathisch. Ein paar kleine Schwächen sind vorhanden, dennoch kann
ich das Buch sehr empfehlen. Auch für Erwachsene ist dieser
Jugendthriller durchaus eine sehr empfehlenswerte Lektüre. Von mir
gibt es 4 von 5 Sternen!
Vielen Dank an das Bloggerportal und den cbt Verlag, die mir dieses schöne Buch als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt haben!