Mittwoch, 18. Dezember 2024

[Rezension] Wiedersehen mit Bär von Hannah Gold

Hardcover
Übersetzt von Sylke Hachmeister
Illustriert von Levi Pinfold
Ab 10 Jahren
300 Seiten
ISBN: 978-3-96826-048-8
Erschienen: 11.09.2024

Klappentext:

April Wood ist von ihrem Abenteuer auf Bear Island nach Hause zurückgekehrt. Aber überein Jahr später kann sie immer noch nicht aufhören, an Bear zu denken. Als April hört, dass in Svalbard ein Eisbär angeschossen wurde, ist sie überzeugt, dass es ihr Freund ist, und überredet ihren Vater, mit ihr in die nördlichsten Gebiete der Arktis zu reisen. So beginnt eine unvergessliche Reise über gefrorene Tundra und eisige Gletscher. Doch unterwegs entdeckt sie viel mehr, als sie erwartet hat - ein winziges Eisbärenjunges, das dringend ihre Hilfe braucht. Bei eisigen Temperaturen muss April das gefährliche arktische Terrain durchqueren und sich ihren tiefsten Ängsten stellen, wenn sie das Eisbärjungtier retten will.

Quelle: von Hacht Verlag

Rezension:

April Wood ist von ihrem Abenteuer auf der Bäreninsel zurückgekehrt, aber auch nach einem Jahr kann sie nicht aufhören, an Bär zu denken. Als sie hört, dass in Spitzbergen ein Eisbär angeschossen wurde, ist sie sich sicher, dass es ihr bäriger Freund ist. Sie überredet ihren Vater dazu, gemeinsam mit ihr erneut zum nördlichen Polarkreis zu reisen und nach Bär zu suchen. Doch auf ihrer Suche macht April eine erstaunliche Entdeckung: Bär ist Vater geworden und auch sein winziges Junges braucht dringend ihre Hilfe. Eine gefährliche Reise durch eisige Steppen und Gletscher beginnt, bei der April alles geben muss, um Bär und sein Jungtier zu retten.

Hierbei handelt es sich um die Fortsetzung von „Der letzte Bär“. Vorkenntnisse sind nicht zwingend erforderlich, da alles Relevante kurz erklärt wird, allerdings macht es erheblich mehr Spaß, wenn man mit dem ersten Band startet.

Ich habe Hannah Golds Debütroman vor gut zwei Jahren gelesen und absolut geliebt. Das Wiedersehen mit April und Bär konnte ich daher kaum erwarten und ich wurde nicht enttäuscht! Nicht nur das Cover ist wieder ein Hingucker, auch das, was sich dahinter verbirgt, ist der reinste Genuss, sowohl inhaltlich als auch optisch.

Hannah Gold beweist einmal mehr ihr herausragendes Erzähltalent. Sie hat eine weitere außergewöhnliche Abenteuergeschichte geschaffen, die fesselt, berührt und nachklingt. Vielschichtig und einfühlsam erzählt die britische Autorin von den Auswirkungen der globalen Erderwärmung, den schädigenden Umwelteinflüssen auf die Arktis und Eisbärenpopulation sowie den Umgang des Menschen mit den Ressourcen unseres Planeten. Sie erzählt aber auch von Hoffnung, Mut und Entschlossenheit. Von der wilden Schönheit der Natur und der Liebe zwischen Mensch und Tier.

Das besondere Band zwischen April und Bär wird erneut herzerwärmend schön beschrieben, vor allem Aprils Fürsorge für Bärs Junges ist zum Dahinschmelzen. Natürlich hat sich die Autorin dabei auch wieder einige künstlerische Freiheiten erlaubt. Dass ein Mädchen und ein Eisbär so vertraut miteinander werden, ist wohl doch eher unwahrscheinlich, ein wilder Eisbär ist schließlich kein Schmusetier. Doch genau das macht den Zauber dieser Reihe aus, diese Verflechtung aus Realität und Fantasie. Und wenn man sich darauf einlässt, bekommt man eine wirklich wundervolle Geschichte über eine grenzenüberwindende Freundschaft und mit Charakteren, die man so schnell nicht mehr vergisst. April ist eine starke und inspirierende Protagonistin, die man nur zu gerne begleitet. Sie zeigt uns, dass es sich immer lohnt, seine Träume zu verfolgen – vor allem wenn man davon träumt, die Welt zu verbessern – und niemand zu klein oder unbedeutend ist, um etwas zu bewirken.
Langweilig wird es auf den gut 300 Seiten an keiner Stelle. Durch die bildlichen Beschreibungen hat man direkt das Gefühl, selbst dabei zu sein. Man fühlt die frostklirrende Kälte förmlich, meint Bärs eindrucksvolles Bärengebrüll im Ohr zu haben und verspürt bereits während der Lektüre den unbändigen Wunsch, in die Arktis zu reisen und sich von den tanzenden Nordlichtern verzaubern zu lassen.

Ein weiteres Highlight sind auch wieder die stimmungsvollen schwarz-weiß Illustrationen von Levi Pinfold, die den Text ergänzen und das Erzählte grandios in Szene setzen. Der mehrseitige informative Anhang rundet das Ganze perfekt ab und macht auch diesen Band zu einem echten Herzensbuch.

Fazit: Hannah Gold schenkt uns mit „Wiedersehen mit Bär“ einen weiteren großartigen Kinderroman, der seinem Vorgänger in nichts nachsteht. Dieses Buch ist eine mitreißende und spannende Abenteuergeschichte über eine außergewöhnliche Freundschaft, die zu Herzen geht. Ein kraftvolles Plädoyer für den Umweltschutz. Wunderschön geschrieben, traumhaft von Levi Pinfold illustriert und vortrefflich von Sylke Hachmeister ins Deutsche übertragen. Einfach unvergesslich! Von mir gibt es auch dieses Mal ein begeistertes Bärengebrüll und sehr gerne 5 von 5 Sternen! 

 




 

Vielen lieben Dank an den von Hacht Verlag für das Rezensionsexemplar!

 

 

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