Klappentext:
Quelle: Coppenrath Verlag
Rezension:
Opa Vlad Dracula wird stolze 590 Jahre alt und das muss natürlich gefeiert werden! Sein bester Freund Werwolf Archie hat sich daher etwas ganz Besonderes einfallen lassen. Anlässlich seines Geburtstags soll es groß auf Reisen gehen. Mit von der Partie sind Vlads Gattin Selena, seine drei Enkelkinder Rhesus, Vira und Globinchen sowie seine Freunde Yeti und Zombie van Helsing. Und Archie selbstverständlich. Während alle voller Vorfreude ihre Koffer packen, hält sich Vlads Begeisterung etwas in Grenzen. Dies ändert sich jedoch sehr schnell, denn die Reise entpuppt sich als ein großer Spaß. Ob in Island, Südamerika oder Japan, überall trifft die bunte Reisegruppe auf außergewöhnliche Kreaturen und erlebt dabei allerhand Kurioses und ganz viel Wundervolles.
Hierbei handelt es sich um den dritten Band der „Memento Monstrum“ – Reihe. Vorkenntnisse sind kein Muss, aber durchaus von Vorteil, da viele alte Bekannte aus den Vorgängern wieder ihren Auftritt haben.
Jochen Till begeistert einmal mehr mit originellen Sprachwitz und Einfallsreichtum und lässt die Herzen aller Monster-Liebhaber*innen höher schlagen. Zwischen den Seiten tummeln sich die verschiedensten Kreaturen, von Vampiren, Zombies und Werwölfen über Elfen und Trolle bis hin zu berühmten Persönlichkeiten wie King Kong und Godzilla. Im Mittelpunkt stehen erneut Graf Vlad Dracula und seine Familie und besten Freunde. Mit seiner gewohnt leicht brummigen, aber sehr herzlichen Art schlüpft der Vampir-Opa wieder in die Rolle des Ich-Erzählers und berichtet von seiner abenteuerlichen Urlaubs-Geburtstagsreise um die ganze Welt. Dabei geht es wie nicht anders zu erwarten sehr turbulent und chaotisch zu und vor allem höchst unterhaltsam. Ein besonderer Gute-Laune-Garant ist wie gewohnt Vlads jüngste zuckersüße Enkelin Globinchen, die mal wieder ganz in ihrem Element ist und mit ihren vielen Zwischenfragen und Missverständnissen für viele breite Schmunzler sorgt.
Im Verlauf werden auch wieder einige ausgefallene Kurzgeschichten zum Besten gegeben, die bekannte Figuren in einem völlig neuen Licht erstrahlen lassen. Ganz ohne erhobenen Holzpflock und mit einem feinen Sinn für Humor vermitteln die Erzählungen einige wertvolle Botschaften über Vorurteile, Familie, Selbstbestimmung und das Anderssein. Zur Freude aller erwachsenen Leser*innen gibt es auch wieder Anspielungen auf bekannte Film- und Literaturklassiker, die dem Lesevergnügen der Kinder aber keinen Abbruch tun. Über einen kleinen Gag wird sich allerdings auch die junge Zuhörerschaft freuen, zumindest dann, wenn sie eine andere beliebte Buchreihe von Jochen Till kennt.
Illustriert wurde das Buch, anders als die Vorgänger, von Alexandra Langenbeck. Der Wechsel der Illustratorinnen fällt aber tatsächlich nicht auf. Alexandra Langenbeck hat den Stil von Wiebke Rauers perfekt getroffen und fortgeführt. Ihre zahlreichen, verschieden großen Bilder sind ein wahrer Augenschmaus. Ein wenig düster, kindgerecht gruselig und mit viel Liebe zum Detail setzen sie das Erzählte gekonnt in Szene und schaffen eine schaurig-schöne Atmosphäre.
Fazit: Jochen Till und Alexandra Langenbeck haben ein außergewöhnliches Kinderbuch ab 9 Jahren geschaffen, das durch seine herrliche Erzählkunst und Gestaltung besticht und ganz nebenbei mit Klischees und Schubladendenken aufräumt. Auch der dritte Memento Monstrum-Band „Echt ungeheuerlich!“ ist ein wunderbarer Lesegenuss für kleine und große Monsterfans. Köstlich amüsant, monströs gut, unheimlich liebenswert und wahrlich echt ungeheuerlich. Ich habe auch dieses Mal eine tolle Zeit mit Graf Vlad Dracula und Co. verbracht und hoffe sehr auf ein weiteres Wiedersehen. Von mir gibt es 5 von 5 Sternen!
Vielen lieben Dank an den Coppenrath Verlag für das Rezensionsexemplar!
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