Donnerstag, 18. Mai 2017

[Rezension] Anything for Love von Sarah Dessen

dtv Junior 
Aus dem Amerikanischen von Michaela Kolodziejcok 
Deutsche Erstausgabe, 464 Seiten, ab 12 Jahren
ISBN 978-3-423-71722-9
Erschienen: 5. Mai 2017

Klappentext: 

Dass Sydneys Leben auf den Kopf gestellt wird, nur weil sie eine Pizzeria betritt, hätte sie nicht für möglich gehalten. Doch so, wie es im Moment läuft, kann ihr Leben einige Änderungen gut gebrauchen. Ihr Grundgefühl: unsichtbar. Denn zu Hause dreht sich alles nur um ihren Bruder, weil er betrunken einen Jungen angefahren hat und nun im Gefängnis sitzt. Dass ihre Mutter seine Schuld an dem Unfall ignoriert, macht die Sache nicht leichter für Sydney. Bis sie in der Seaside Pizzeria Mac und Layla kennenlernt, deren Familie so ganz anders ist als ihre: chaotisch und warm, laut und liebenswert. Unvoreingenommen wird Sydney willkommen geheißen. Und wenn Mac sie ansieht, fühlt sie sich alles andere als unsichtbar …

Quelle: dtv Verlag 

Rezension:

 
Als ein großer Fan von Sarah Dessens Büchern war ich auf ihren neuen Jugendroman „Anything for Love“ schon sehr gespannt. Das Cover gefällt mir recht gut, auch wenn ich es eigentlich nicht so gerne mag, wenn man richtige Menschen vorne auf Büchern sieht. Für Sarah Dessens Bücher ist dies aber eben typisch und passt somit wunderbar zu ihren anderen Werken.

Der Einstieg in das Buch ist mir sehr gut gelungen. Durch den flüssigen und lockeren Schreibstil liest es sich sehr angenehm. Mit Humor und viel Liebe zum Detail wird in dem Buch eine tolle Atmosphäre geschaffen. Genau so, wie ich es von den Romanen der Autorin gewöhnt bin.
Die Handlung ist sehr ruhig und stellenweise vielleicht etwas langatmig. Besonders der Anfang ist ein bisschen zäh. Aber man sollte das Buch dennoch bloß nicht weglegen! Ich persönlich kenne das ja von so einigen Büchern von Sarah Dessen, dass man sich durch die ersten Kapitel etwas durhkämpfen muss. Aber bisher hat sich das immer gelohnt; es gab bis jetzt noch keinen Roman von der Autorin, der mir wirklich gar nicht gefallen hat.

Wie so oft baut die Autorin sehr gefühlvolle und oft auch bedrückende Themen in die Handlung ein. Meistens handeln diese von Familienproblemen, wie auch hier. Die Portogonistin Sydney leidet sehr darunter, dass ihr Bruder Peyton im Knast sitzt. Sie trägt eine Schuld mit sich herum, die gar nicht die ihre ist. Und auch ihre Eltern können nicht so gut mit der Situation umgehen. Die Gefühle von dem Vater erfahren wir so gut wie gar nicht, er ist relativ verschlossen und kaum zu Hause. Dafür geht es hier umso mehr um die Beziehung zwischen Mutter und Tochter. Für die Mutter dreht sich alles immer nur um Peyton. Sydney wird völlig vernachlässigt. Und hier ist dann auch mein erster Kritikpunkt. Für meinen Geschmack hat sich Sydney einfach viel zu wenig gewehrt, hat alles hingekommen und jede Ungerechtigkeit geschluckt. Ich hätte sie ja oft am liebsten mal richtig kräftig durchgeschüttelt, damit sie einmal den Mund aufmacht und ihre Meinung sagt.  

Ansonsten war mir die Protaginistin Sydney aber sehr sympathisch. Ich mochte sie auf Anhieb und auch die anderen Charaktere machen die Geschichte lebendig. Besonders klasse fand ich Layla, mit der sich Sydney an ihrer neuen Schule anfreundet. Layla muss man einfach gern haben. Sie ist frech, witzig, steckt voller kreativen Ideen und ist zudem sehr hilfsbereit und Sydney eine tolle Freundin.
Bei ihrem Bruder Mac dagegen habe ich eine Weile gebraucht. Er ist verschlossen und sehr ernst, aber auch er zeigt im Laufe der Geschichte, was für ein prima Kerl ist.
Auch die anderen Nebenfiguren haben mir sehr gut gefallen, selbst die gruseligen und widerlichen Typen, denn diese haben die Handlung vorangetrieben und etwas mehr Tempo hineingebracht.
Sehr emotional ist das Buch auch. Wenn keine Liebesgeschichte dabei gewesen wäre, wäre ich auch mehr als enttäuscht gewesen. Diese hat mir hier sehr gut gefallen. Sehr realitisch und lebensnah, mit nur wenigen Klischees.
Ich finde, der Autorin gelingt es immer wieder wunderbar berührende Jugendbücher zu schreiben, die sehr authentisch und gefühlvoll und völlig aus dem Leben gegriffen sind. Obwohl alles fiktiv ist, wirkt es dennoch real. Sarah Dessen greift immer wieder gekonnt Themen wie Liebe, Freundschaft und Familienprobleme auf und vereint diese zu wunderschönen Geschichten.

Auch ihr neues Buch hat mir sehr gut gefallen und ich kann es sehr empfehlen! Kritikpunkte sind vorhanden, wie eben das Verhalten von Sydney, dass mich stellenweise wirklich aufgeregt hat oder auch das viele in der Zeit springen. Es wird immer wieder etwas aus Sydneys Vergangenheit erzählt und wirklich oft von Früher zu Jetzt hin und her gesprungen. Leider wurde dies nicht mit Absätzen deutlich gemacht, sodass ich ab und an etwas verwirrt gewesen bin und einem Moment beim Lesen inne halten musste, um wieder richtig in die Handlung hineinzukommen. Besonders am Anfang war das der Fall. Aber das habe ich ja bereits angemerkt: man muss dem Buch etwas Zeit geben, sich zu entwickeln. Aber das sollte man auch, das Lesen von „Anything for Love“ lohnt sich wirklich.


Fazit: Ein wunderschönes Buch. Spannung ist eher wenig vorhanden, dafür kann das Buch mit einem tollen Humor und viel Gefühl punkten. Der Schreibstil ist klasse, von diesem bin ich restlos begeistert. Auch die Charaktere haben mir super gut gefallen. Da leider kleine Kritikpunkte vorhanden sind, gebe ich dem Buch 4 von 5 Sternen!

1 Kommentar:

  1. Das klingt super! Freue mich so, dass du jetzt auch bloggst! :)
    Liebe Grüße, Viktoria

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