[Rezension] Hennys bester Freund von Satoe Tone

Hardcover

Übersetzt von Romy Bouché

Illustriert von Satoe Tone

Ab 3 Jahren

32 Seiten

ISBN: 978-3-8337-4833-2

Erschienen: 05.02.2025

Klappentext:

Eine besondere Freundschaft: Hase Henny findet ein scheinbar verwaistes Ei und schließt sofort Freundschaft mit ihm. Fortan sind die beiden unzertrennlich, sie verbringen jeden Tag zusammen und teilen alles miteinander. So könnte es für immer bleiben, findet Henny - bis eines Tages die Vogelmutter wieder auftaucht und ihr Ei mitnimmt. Henny vermisst seinen Freund sehr: Alleine ist einfach alles anders als zuvor und nichts macht mehr so richtig Spaß. Doch sein Freund ist nicht aus der Welt, er muss nur schlüpfen! Schließlich kehrt er zurück, und Henny stellt fest: Auch wenn sich etwas verändert hat: Eine echte Freundschaft zerbricht nicht so leicht …

Quelle: Jumbo Verlag

Rezension:

Henny ist ein freundlicher Hase, der in einem großen, roten Apfel lebt. Als er an einem Regentag spazieren geht, findet er ein kleines Ei, das ganz allein unter einer Pflanze liegt. Die zwei verbindet sehr schnell eine tiefe Freundschaft. Sie verbringen jeden Tag miteinander und lieben es, alles zusammen zu machen. Sie tragen beide rote Schleifen, teilen sich Hennys Lieblingsessen und unternehmen lange Spaziergänge im Wald. So leben die beiden glücklich miteinander – bis zu dem Tag, als plötzlich die Vogelmutter auftaucht und ihr Ei einfach mitnimmt. Henny fühlt sich furchtbar allein und vermisst seinen Freund sehr. Nichts macht ihm mehr Spaß und sogar sein Lieblingsessen schmeckt nicht mehr so gut. Doch Henny gibt die Hoffnung nicht auf, dass er seinen besten Freund eines Tages wiedersehen wird. 

Bei diesem Bilderbuch war schnell klar, dass ich es haben muss. Ein Blick aufs Cover und es war um mich geschehen und der Klappentext tat dann sein Übriges. Ein Hase, der sich mit einem Ei anfreundet – das klang herzallerliebst und außergewöhnlich. Dieser Eindruck setzt sich auch im Inneren fort. Allein dass Hase Henny selbst fast wie ein Ei aussieht und in einem Apfel wohnt, sagt schon alles, oder? Zuzugeben, die Geschichte wirkt bisweilen schon ein wenig absonderlich – einem Ei, das laufen und essen kann, begegnet man immerhin nicht alle Tage. Man muss sich darauf einlassen können und wenn einem das gelingt, wird man mit einem bezaubernden Buch belohnt.

Mit wenigen einfachen Worten erzählt die japanische Künstlerin Satoe Tone von der ungewöhnlichen Freundschaft zwischen Hase Henny und einem kleinen Ei und setzt damit ein Zeichen für die Vielfalt von Freundschaften. Es ist herzerwärmend zu sehen, wie gut sich die beiden verstehen und wie das Band zwischen ihnen immer weiter wächst. Ihre Trennung dagegen erscheint im ersten Moment etwas abrupt und hart, dies hätte man vielleicht ein bisschen einfühlsamer beschreiben können. Auf der anderen Seite spiegelt es aber auch die Realität wider, denn man weiß schließlich nie, was das Leben für einen bereithält. „Hennys bester Freund“ ist sehr gut dafür geeignet, kleine Kinder an die Themen Unterschiede, Traurigkeit, Vermissen und Veränderungen heranzuführen. Die Geschichte von Henny und dem Ei erinnert uns daran, dass echte Freundschaft keine Grenzen kennt und so leicht nichts erschüttern kann. Sie zeigt, dass Veränderungen zum Leben dazugehören, dass eine Trennung aber nicht das Ende einer Beziehung bedeuten muss und einem sogar dabei helfen kann, sich weiterzuentwickeln.

Was dieses Buch zu einem besonderen Genuss macht, sind die farbenfrohen Bilder von Satoe Tone. Mit vielen lustigen Details und voller Poesie und Wärme ergänzen sie den Text perfekt und laden zum Verweilen, Träumen und immer-wieder-Angucken ein.

Fazit: „Hennys bester Freund“ ist eine berührende und fantasievolle Geschichte über die Bedeutung von wahrer Freundschaft, Abschied und Wiedersehen. Ein liebevolles Bilderbuch ab 3 Jahren, das durch seine wunderschönen Illustrationen besticht und nicht nur zur Osterzeit Freude bereitet. Es war mein erstes Werk von Satoe Tone und sicherlich nicht mein letztes. Von mir gibt es sehr gute 4 von 5 Sternen! 

 

Vielen lieben Dank an den Jumbo Verlag für das Rezensionsexemplar!