Donnerstag, 10. April 2025

[Rezension] Kevin, der kleine Vampir - Chaos im Monsterzirkus von Matt Brown

Hardcover
Übersetzt von Kathrin Köller
Illustriert von Flavia Sorrentino
Ab 8 Jahren
240 Seiten
ISBN: 978-3-95728-950-6
Erschienen: 27.02.2025

Klappentext:

Kevin ist wie jeder andere Elfjährige. Abgesehen von seinen Reißzähnen. Und dass er unsterblich ist. Und natürlich, dass er ein Vampir ist. Mit 11 Jahren ist man als Vampir aber noch sehr jung. Zu jung, zum Drachenreiten, und die Fledermausverwandlung kriegt er auch noch nicht richtig hin. Zusammen mit dem Monsterzirkus seiner Eltern ist Kevin auf dem Weg nach Monstros City zum berühmten Festival der Furcht. Doch als sich ihre Navigationsfledermaus verfliegt und sie an einen seltsamen und sehr langweiligen Ort voller Menschen namens Niederbauer lotst, bleibt ihnen nichts anderes übrig, dort ihr Lager aufzuschlagen. Aber Niederbauer hat ein eigenes, ungeheuerliches Geheimnis. Ein Geheimnis, das alt und sehr hungrig ist, unter den Bergen lebt und von dem Lärm der trubeligen Monstertuppe gerade aufgewacht ist! Es liegt nun also an Kevin und seiner neuen Menschenfreundin Susie, die Stadt zu retten!

Quelle: Knesebeck Verlag

Rezension:

Kevin Aurelius ist ein Vampir, was aber nahezu unmöglich zu erkennen ist. Na ja, bis auf die Reißzähne natürlich. Oder der Tatsache, dass er keinen Schatten hat und unsterblich ist. Aber abgesehen davon sieht er aus wie ein ganz normaler Zehnjähriger. Für einen Vampir ist er noch sehr jung. Zu jung für einen Zirkusjob und auch die Fledermausverwandlung kriegt er noch nicht richtig hin (die ist aber auch wirklich ganz schön schwer!). Seine Geschwister Silus und Sylvia hänseln ihn dafür. Denn im Gegensatz zu ihm sind sie die Stars des Zirkus Monstrometti, den seine Eltern leiten. Als sie sich auf ihrem Weg zum Festival der Furcht in Monstropolis verfahren, landen sie in einer öden Kleinstadt namens Niederbauer. Hier lebt unter anderem das Menschenmädchen Susie, die es wie Kevin nicht leicht hat (ihre zwei Tanten, bei denen sie aufwächst, sind aber auch wirklich schrecklich!). Niederbauer hat jedoch ein ungeheuerliches Geheimnis. Ein sehr altes und hungriges Geheimnis, das durch den Lärm des Monsterzirkus erwacht ist. Als es zu einer Entführung kommt, setzt Kevin mit seiner neuen Menschenfreundin Susie und seinem Lieblingsdrachen Brannie alles daran, die Stadt zu retten.

Als mir der kleine Vampir Kevin zum ersten Mal begegnete, wusste ich sofort, dass ich ihn kennenlernen möchte. Schon allein das farbenfrohe Cover ließ mein Herz direkt höherschlagen und der Klappentext tat dann sein Übriges. Es war mein erstes Werk von Matt Brown und sicherlich nicht mein letztes. 

Mit viel Liebe zum Detail entführt der britische Autor Matt Brown seine Leserschaft in eine Welt, in der es so trubelig und lustig-verrückt zugeht, dass man aus ihr nicht mehr auftauchen möchte. Die Karte von Niederbauer zu Beginn liefert diesbezüglich bereits einen ziemlich guten Vorgeschmack. So kann man in diesem kleinen Städtchen Orte mit witzigen Namen entdecken wie „Edwina Läusetods Haarsalon“ oder „Bäckerei zum Alten Toast“ und begegnet grässlichen Tanten, die Scheuselia und Schäbigäil heißen. An dieser Stelle ein großes Lob an die Übersetzerin Kathrin Köller, die bei der Übertragung ins Deutsche hervorragende Arbeit geleistet hat. 
 

Dieses Buch sprüht nur so vor kreativen Ideen und Wortspielereien und wird zu keiner Zeit langweilig. Dafür sorgen in erster Linie auch die Charaktere, die wunderbar schräg und charmant gestaltet sind. Vor allem die beiden Hauptpersonen Kevin und Susie, die man abwechselnd begleitet, sind sehr sympathisch und wachsen einem sofort ans Herz. Es macht richtig Spaß, sie auf ihrem Weg zu begleiten und mitzuerleben, wie sie sich anfreunden und gemeinsam über sich hinauswachsen. Dieser Reihenauftakt garantiert nicht nur monstermäßige Unterhaltung, sondern vermittelt auch wertvolle Botschaften über Freundschaft, Mut, Zusammenhalt, Toleranz und Akzeptanz. Die Geschichte lehrt uns, dass man andere nicht nach ihrem äußeren Erscheinungsbild bewerten sollte und fordert dazu auf, Vorurteile zu hinterfragen – sogar bei Vampiren, Monstern und Co. Darüber hinaus zeigt sie auch, dass Freundschaft keine Grenzen kennt und ermutigt Kinder dazu, an sich selbst und ihre Stärken zu glauben.

Untermalt wird das Ganze von vielen bezaubernden schwarz-weiß Illustrationen von Flavia Sorrentino, die genauso fantasie- und liebevoll sind wie der Text. Die witzigen Monstersteckbriefe im Anschluss eines jeden Kapitels runden das Leseerlebnis perfekt ab und das Ende lässt einen voller Vorfreude auf das nächste Abenteuer zurück. 

Fazit: „Kevin, der kleine Vampir: Chaos im Monsterzirkus“ ist ein magisch-turbulentes, liebenswert-skurriles und monströs-unterhaltsames Abenteuer mit viel Herz und wohligem Grusel. Das ideale Lesefutter für alle Monster- und Vampirfans ab 8 Jahren – nicht nur zur Halloweenzeit. Ich bin begeistert von diesem Serienstart und freue mich schon sehr auf den zweiten Band. Von mir gibt es 4,5 – hier gerundet auf 5 von 5 Sternen!

 





Vielen lieben Dank an den Knesebeck Verlag für das Rezensionsexemplar!

 

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