Hardcover
Mit
Illustrationen von Kai Schüttler
Ab
8 Jahren
160
Seiten
ISBN:
978-3-499-21036-5
Erschienen:
22.01.2019
Klappentext:
Man
sagt, an ihrem Hals sei ein Kinn.
Und am Kinn sei ein Bart.
Man sagt: Ihr Name ist Bartfrau.
Hüte dich vor der Bartfrau!
Jonathan ist das normalste Kind der Welt. Doch mit «normal» sind seine Eltern nicht zufrieden. Ständig drohen sie damit, die unheimliche Bartfrau zu holen, wenn Jonathan nicht endlich begabter wird. Oder auch einfach nur: perfekt! Als sie irgendwann tatsächlich zum gefürchteten Schwarzen Telefon greifen, erfährt Jonathan ein streng gehütetes Geheimnis. Denn die Bartfrau ist «Exbärtin» – doch nicht für Kinder, sondern für schwer erziehbare Eltern! Und sie hat magische Fähigkeiten ...
Und am Kinn sei ein Bart.
Man sagt: Ihr Name ist Bartfrau.
Hüte dich vor der Bartfrau!
Jonathan ist das normalste Kind der Welt. Doch mit «normal» sind seine Eltern nicht zufrieden. Ständig drohen sie damit, die unheimliche Bartfrau zu holen, wenn Jonathan nicht endlich begabter wird. Oder auch einfach nur: perfekt! Als sie irgendwann tatsächlich zum gefürchteten Schwarzen Telefon greifen, erfährt Jonathan ein streng gehütetes Geheimnis. Denn die Bartfrau ist «Exbärtin» – doch nicht für Kinder, sondern für schwer erziehbare Eltern! Und sie hat magische Fähigkeiten ...
Quelle:
Rowohlt Verlag
Rezension:
Die
Bartfrau – ist das nicht mal ein genialer Titel? Und dieses Cover!
Als ich das Buch das erste Mal sah, wusste einfach sofort, dass ich
es unbedingt lesen möchte. Hier rechnete ich mit einer witzigen,
skurrilen und äußerst fantasievollen Geschichte. Da ich so etwas
unheimlich gerne lese, hoffte ich sehr, dass mir „Die Bartfrau“ richtig
gut gefallen wird.
Man
sagt, sie hauste dort, wo der Schrottplatz aufhörte und der
Maschendrahtzaun begann. Dort, wo kein Kind hinwollte. Dort wohnt
sie: die Frau mit einem Kinn. Und an diesem Kinn sei ein Bart. Von
wem die Rede ist? Na, von der Person, die man mit dem gefürchteten
Schwarzen Telefon ruft: Die Bartfrau!
Um
die Bartfrau kursieren die schaurigsten Gerüchte. Da wäre zum
Beispiel die Geschichte mit dem Jungen Jack. Ach Jack, der arme
Junge. Was hat die Bartfrau ihm nur Furchtbares angetan?
Kein
Wunder, dass die Kinder die Bartfrau fürchten. Auch in Jonathan
schlummert stets die große Sorge, dass seine Eltern eines Tages zu
dem Schwarzen Telefon
greifen werden. Bisher haben sie es nur immer angedroht, aber nie
durchgezogen. Eines Tages aber ist es so weit: Jonathan ist ihnen
einfach nicht perfekt genug. Ihr Sohn ist eigentlich ein ganz
normaler Junge, aber normal reicht ihnen eben nicht. Die Bartfrau
muss also her! Was man aber so
sagt, stimmt gar nicht.
Die Bartfrau ist in Wahrheit ganz anders. Sie erzieht keine
schwierigen Kinder, oh nein, ihr Job ist es, sich um schwer
erziehbare Eltern zu kümmern. Und ein weiteres Geheimnis der
Bartfrau: Sie besitzt magische Fähigkeiten...
Was
für ein ungewöhnliches und irgendwie auch...merkwürdiges Buch. Ich
bin hier eindeutig nicht mit den falschen Erwartungen an „Die
Bartfrau“ herangehen.
Die Geschichte, die hier erzählt wird, ist ziemlich schräg und
ziemlich verrückt. Ich
persönlich würde „Die Bartfrau“ als eine skurrile
Mary Poppins Version à la Roald Dahl
bezeichnen. Klingt komisch? Nun, das ist
das Buch ja irgendwie auch. :D
Ich
lese ja leidenschaftlich gerne Bücher mit einem skurrilen Humor. Je
abgedrehter, desto besser. Hier muss ich allerdings gestehen, dass selbst
mir „Die Bartfrau“ fast schon etwas zu verrückt war. Die
Eltern habe ich als sehr überspitzt dargestellt empfunden, allen
voran die Mutter unseres Protagonisten Jonathan. Also, die Mutter, im
Buch genannt Frau Schreckster, ist schon echt krass drauf. Der Name,
Schreckster, wurde hier jedenfalls nicht ohne Grund gewählt.
Jonathans Mama kann man wohl als den Schrecken aller Mütter
bezeichnen. Der arme Junge tat mir so leid, dass er mit so
durchgeknallten Eltern bestraft ist. Herr Schreckster ist ja
auch nicht ohne,
allerdings ist seine Frau deutlich schlimmer drauf.
Aber
von vorne. Das Buch beginnt mit dem Tag der Zeugnisse. Jonathan hat
große Angst davor, dass sein Zeugnis nicht gut sein könnte und
seine Eltern unzufrieden mit seinen Leistungen sind. Sein Zeugnis ist
nicht schlecht, sogar richtig gut, aber Jonathans Eltern regen sich
dennoch auf und machen ihren armen Sohn richtig fertig. Sie wollen
einen rundum perfekten Jungen haben und keinen durchschnittlichen.
Sie nennen Jonathan daher sogar oft nur DAS DURCHSCHNITT. Schlimm,
oder?
Da
sich Herr und Frau Schreckster nicht mehr zu helfen wissen und sie
ihren Sohn unbedingt optimieren wollen, machen sie ihre Drohungen
wahr und greifen zum gefürchteten Schwarzen Telefon. So ein Telefon
befindet sich in jedem Haushalt in der Stadt Mumpitz und mit diesem
kann eine ganz bestimmte Person gerufen werden: Die Bartfrau!
Über
die Bartfrau kursieren in Mumpitz die gruseligsten Gerüchte. Diese
werden durch Kursivschrift immer besonders hervorgehoben und im
Konjunktiv geschrieben: „Man sagte, dass...“. Diese Idee
hat mir sehr gut gefallen. Die Ammenmärchen über die Bartfrau lesen
sich richtig witzig und irgendwie auch unheimlich. Da konnte ich es
schon verstehen, dass die Kinder in Mumpitz vor dieser
geheimnisvollen Frau mit Bart Angst haben.
Zusammen
mit Jonathan werden wir schließlich die Bekanntschaft der Bartfrau
machen. Und ja, wer hätte das gedacht: Die Bartfrau ist total
anders, als immer erzählt wird. Sie ist richtig nett und mag Kinder
sehr gerne.
Die
Bartfrau wird sich für eine Weile bei den Schrecksters einquartieren
und mit ihrem Einzug beginnt eine äußerst turbulente, ziemlich
verrückte und sehr magische Zeit, in der Jonathans Eltern so einiges
durchzumachen haben.
Allzu
viel mehr möchte ich dann auch gar nicht von der Handlung verraten.
So werde ich zum Beispiel nicht näher ins Detail darüber gehen,
welche Rolle hier eigentlich ein Hamster spielen wird. Hamsterfreunde
können sich hier jedenfalls freuen. :)
Ich
kann versichern, dass die Story echt verrückt ist. Aber auch witzig.
Wenn man auf einen schrägen Humor steht, wird man hier ganz auf
seine Kosten kommen. Ich jedenfalls hatte sehr viel Spaß beim Lesen,
allerdings hat mich das Verhalten von Frau Schreckster manchmal etwas
gestört; sie fand ich teilweise einfach zu durchgeknallt. :D
Ich
kann „Die Bartfrau“ auf jeden Fall sehr empfehlen. Für Mädchen
und Jungen ab 8 Jahren eignet sich das Buch wunderbar zum
Selberlesen. Der Schreibstil ist sehr einfach und flüssig, die
Kapitel schön kurz und die Handlung richtig mitreißend.
Hinzu
kommen dann noch die vielen tollen Illustrationen von Kai Schüttler.
Das ulkige Cover liefert einem ja schon mal einen perfekten
Vorgeschmack darauf, was einem im Innenteil des Buches erwarten wird.
Mir haben die Illustrationen sehr gut gefallen. Sie sind witzig und
geben das Geschehen im Text höchst amüsant wieder.
Sehr
schön fand auch ich, dass das Buch neben all dem Witz und dem Humor
wichtige und ernste Botschaften enthält. Es geht um Familie, um
einen respektvollen Umgang miteinander und um Selbstwertgefühl. Zudem
macht diese Geschichte auch nur zu deutlich, dass man Gerüchten
nicht immer Glauben schenken sollte, da sie die Wahrheit oft extrem
verdrehen.
Ich
hoffe ja nun sehr, dass es noch ein Wiedersehen mit der Bartfrau
geben wird. Mir hat das Buch ein sehr unterhaltsames, kurzweiliges
Leseerlebnis beschert und in mir die große Lust auf mehr geweckt.
Fazit:
Mich hat die „Die Bartfrau" bestens unterhalten. Das Buch ist
witzig, ziemlich verrückt und herrlich schräg; wer auf einen skurrilen
Humor steht, wird hier ganz auf seine Kosten kommen. Es steckt
allerdings auch etwas Ernsthaftigkeit in der Geschichte und sie
enthält wichtige Botschaften. Die fantasievolle Story zusammen mit den
lustigen Illustrationen haben mir sehr schöne Lesestunden beschert
und ich vergebe sehr gute 4 von 5 Sternen!
Vielen lieben Dank an den Rowohlt Verlag, der mir dieses witzige Buch als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt hat!
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