Klappenbroschur
Ab 14 Jahren
416 Seiten
ISBN:
978-3-423-71801-1
Erschienen: 31.08.2018
Klappentext:
Alles, was Lottie will, ist
die Welt zu verändern. Dafür startet sie ein Experiment: Einen
Monat lang möchte sie mit ihren Freundinnen auf ihrem Vlog auf jede
sexuell diskriminierende Situation aufmerksam machen, die ihnen im
Alltag widerfährt. Ebenso wichtig ist Lottie aber das
Vorstellungsgespräch an der Eliteuni Cambridge, auf das sie sich
schon seit Jahren vorbereitet. Und dann ist da auch noch Will, der
sie tagtäglich auf die Palme bringt. Hat sie sich zu viel
vorgenommen?
Quelle: dtv
Rezension:
Nachdem
mich Holly Bourne mit dem ersten Band ihrer Spinster Girls Trilogie
hellauf begeistern konnte, war ich auf den zweiten Band schon richtig
gespannt. Mit diesem habe ich dann auch sofort begonnen, nachdem ich
den ersten Band beendet hatte.
Lottie
hat die Nase gestrichen voll davon, dass es auf der Welt so viel
Sexismus gibt. Sie möchte etwas dagegen unternehmen. Einen ganzen
Monat lang möchte sie auf alle sexuell diskriminierende Situationen
aufmerksam machen, die ihr im Alltag begegnen. Neben dieser Aktion
beschäftigt sie aber noch etwas ganz anderes: Das
Vorstellungsgespräch für die Eliteuni Cambridge rückt immer näher.
Ein Platz an dieser Uni ist Lottie sehr wichtig, nur leider büßt
sie durch ihre Aktion immer mehr schlechtere Noten ein, da sie
weniger Zeit fürs Lernen aufwendet. Und dann wäre da noch Will.
Will treibt sie des öfteren regelrecht in den Wahnsinn, allerdings
ist er auch ziemlich süß...
In
meiner Rezension zum ersten Band hatte ich ja angemerkt, dass das
Thema Feminismus durch die Beschreibungen von Evies Erkrankung etwas
in den Hintergrund der Handlung gerückt ist. Dieser Punkt hatte mich
persönlich aber überhaupt nicht gestört.
In
diesem Band bekommen wir dafür jetzt die geballte Ladung an
feministischen Themen. Mir war das anfangs ehrlich gesagt fast schon
etwas too much. Im Verlaufe des Buches aber konnte mich dieser Punkt
dann doch immer mehr begeistern. In meinen Augen ist Holly Bourne
hier eine absolut gelungene Fortsetzung gelungen, die, wie schon Band
1, sehr zum Nachdenken anregt.
Was
ich nur beim Recherchieren entdeckt habe: Im Englischen ist „Was
ist schon typisch Mädchen?“ der dritte und nicht der zweite Band
der Spinster Girls-Trilogie. Ein bisschen merkt das schon, da
zwischen diesem Band und dem ersten über ein Jahr vergangen ist und
wir nebenbei erfahren, dass Amber zwischendurch in Amerika war. Über
sie und ihre Reise wird es dann in „Was ist schon Liebe?“
gehen, im Deutschen also der dritte Band.
Da
man die Bände aber recht gut unabhängig voneinander lesen kann, ist
es eigentlich fast schon egal, in welcher Reihenfolge man sie liest.
In meinen Augen kann man wirklich problemlos mit diesem Band hier
starten. Ich persönlich fand es nur sehr schön zu sehen, wie sich
Evie weiterentwickelt hat. Ich empfehle daher, Band 1 zuerst zu
lesen. Aber wie gesagt, für das Verständnis ist es nicht notwendig.
In
„Was ist schon normal?“ war Evie die Protagonistin. In diesem
Band übernimmt Lottie die Rolle der Ich-Erzählerin.
Wie
schon bei Evie, so war mir auch Lottie auf Anhieb sympathisch. Mir
hat ihre pfiffige, schlagfertige und extrem selbstbewusste Art
unheimlich gut gefallen. Ich habe sie sehr dafür bewundert, wie sehr
sie bereit ist für ihre Ziele zu kämpfen und wie genau sie schon
weiß, wie ihre Zukunft aussehen soll.
Lottie
möchte auf die Universität in Cambridge gehen. Da sie ein sehr
kluger Kopf ist, stehen die Chancen gut, dass sie angenommen werden
wird. Durch ihr Studium erhofft sich die 17-jährige, eine führende
Person in der Politik zu werden und etwas in der Welt verändern zu
können.
Letzteres
nimmt sie jedoch jetzt schon in Angriff. In Band 1 hatten Lottie,
Evie und Amber den Spinster Girls Club gegründet. Dieser hat sich
mittlerweile erweitert: In ihrer Schule haben die drei die Fem AG ins
Leben gerufen, in welcher über feministische Themen diskutiert wird.
Zusammen
mit ihrer AG möchte Lottie einen ganzen Monat lang auf sexistische
Situationen aufmerksam machen. Anstoß dazu war ein sexistischer
Vorfall, den sie selbst durchmachen musste.
Mich
hat es beim Lesen richtig erschrocken zu sehen, auf wie viel Sexismus
im Alltag Lottie und die Fem-Mitglieder stoßen. Ich denke nicht,
dass die Autorin da übertrieben hat, auf mich hat alles absolut
realistisch gewirkt, was das Ganze nur noch schockierender macht.
Wie
Lottie dann auf alles aufmerksam macht, ist stellenweise echt krass.
Vor ihrem Mut und großen Selbstbewusstsein kann man wirklich nur den
Hut ziehen. Allerdings ist auch Lottie verletzlich und in manchen
Dingen sehr unsicher. So muss sie bei ihrer Aktion natürlich eine
Menge einstecken, was sie nicht kalt lässt. Hinzu kommt die Sache
mit Will.
Will
tritt als Kameramann der Fem AG bei und filmt Lotties Aktionen, um
sie daraufhin auf ihrem Kanal ins Internet zu stellen. Mit Will hat
die Autorin sehr gekonnt das Thema Liebe mit ins Spiel gebracht.
Lottie fühlt sich sofort zu Will hingezogen und auch er scheint
Gefühle für sie zu hegen.
Wie
in schon in Band 1 so fand ich es auch hier großartig gelungen, wie
viele Themen die Autorin in ihrem Buch vereint: Feminismus, Sexismus,
Freundschaft, Liebe, Zukunftspläne und noch so vieles mehr.
Was
dann natürlich auch nicht unerwähnt bleiben darf, ist der Humor.
Dieser konnte mich ja bereits im Vorgängerband hellauf begeistern.
Auch hier war ich ohne Ende am Schmunzeln. So ernste und wichtige
Themen auf eine so herrlich humorvolle Weise zu verpacken ist
wirklich eine Gratwanderung und einfach nur große Klasse. Hier mal
ein ganz großes Lob meinerseits an die Autorin!
Fazit:
Eine absolut gelungene Fortsetzung der Spinster Girls Trilogie! Mit
„Was ist schon typisch Mädchen?“ ist Holly Bourne ein unheimlich
wichtiges Jugendbuch gelungen, welches einen sehr zum Nachdenken
anregt, einen aber dank des großartigen Humor auch bestens
unterhält. Mir hat das Buch richtig gut gefallen und ich hoffe sehr,
dass mich auch der letzte Band der Trilogie so begeistern wird. Von
mir gibt es volle 5 von 5 Sternen!
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