Freitag, 19. September 2025

[Rezension] Der Schatzsucher-Club von der Themse – Die geheime Stadt von Katya Balen

Hardcover
Übersetzt von Birgitt Kollmann
Illustriert von Rachael Dean
Ab 8 Jahren
128 Seiten
ISBN: 978-3-423-64132-6
Erschienen: 11.09.2025

Klappentext:

Heftige Erdbeben erschüttern London, das Wetter spielt verrückt und die Themse scheint plötzlich ein Eigenleben zu haben: Könnte das etwas mit dem seltsamen Ding zu tun haben, das Clem, Zara und Ash – Mitglieder des Schatzsucher-Clubs von der Themse – im Schlamm des Flussufers gefunden haben? Der Fluss und der wahre Besitzer des Gegenstands scheinen danach zu rufen! Clem und ihre Freunde müssen sich in das spannendste – und nasseste – Abenteuer ihres Lebens stürzen, um ihre geliebte Heimat zu retten.

Quelle: dtv Hanser

Rezension:

Die drei Freunde Clem, Zara und Ash sind Mitglieder des Londoner Schatzsucher-Clubs, sogenannte Schlammlerchen. Bewaffnet mit Schaufel und Eimer gehen sie jeden Samstag an der Themse auf die Suche nach Schätzen, die ans Ufer geschwemmt wurden. Die drei Kinder können sich keine schönere Beschäftigung vorstellen. Es ist jedes Mal einfach absolut magisch! Nicht nur Schätze warten am Ufer darauf gefunden zu werden, sondern auch Geschichten. Vor allem Clem ist eine begnadete Schatzsucherin, ihren Adleraugen entgeht nichts. Eines Tages zieht sie etwas ganz Besonders aus dem Schlamm. Zu dem Zeitpunkt ahnt sie noch nicht, dass dies der Beginn eines unglaublichen Abenteuers ist. Auf einmal beginnt in London das Chaos auszubrechen. Das Wetter spielt verrückt, heftige Erdbeben erschüttern die Stadt und die Themse beginnt sich immer sonderbarer zu verhalten. Nur der Schlammladenbesitzer Oswald scheint zu wissen, was los ist. Als er den Freunden von seiner Vermutung erzählt, steht für die drei schnell fest, dass sie sich in den schäumenden Fluss wagen müssen. Ob sie ihre Heimatstadt wohl retten können?

 

Nachdem mich Katya Balen bereits mit ihrem Roman „October, October“ begeistern konnte, war meine Neugier schnell geweckt, als ich von ihrem neuen Werk „Der Schatzsucher-Club von der Themse – Die geheime Stadt“ hörte. Das Cover hat mich direkt angelacht (sieht es nicht toll aus?) und die Geschichte dahinter klang nach einer ziemlich abenteuerlichen und skurrilen Lektüre – also genau mein Ding! Abenteuerlich und skurril habe ich auch bekommen – für meinen Geschmack schon ein wenig zu viel des Guten.

Wer hier ein Buch im Stil von „October, October“ erwartet, wird wahrscheinlich überrascht sein (oder vielleicht auch enttäuscht). Katya Balen stellt zweifellos unter Beweis, dass sie eine sehr vielseitige Autorin ist und neben poetisch und bewegend auch sehr spaßige Geschichten schreiben kann. Mit einer ordentlichen Portion Humor und Fantasie erzählt die britische Autorin ein turbulentes (Unterwasser)-Abenteuer, das auch Lesemuffel zu fesseln vermag. Durch die schlanke Seitenzahl, die kurzen Kapitel und die reiche Bebilderung ist das Buch flott gelesen und durchaus auch für Erwachsene unterhaltsam. Katya Balen hat hier eine sehr kreative Welt erschaffen, die vor schrägen Details und Einfallsreichtum nur so sprüht. Vor allem die zahlreichen Fisch-Wortspiele sind genial wie Guppingham Palace oder Britfish Library. Ein großes Lob gebührt an dieser Stelle auch der Übersetzerin Birgitt Kollmann, die den wortwtzigen Text so gekonnt ins Deutsche übertragen hat.

Kinder werden die Ideen in diesem Buch garantiert lieben, vor allem für Leser*innen aus London wird es ein großes Vergnügen sein, da sie die Anspielungen auf die Metropole natürlich am besten verstehen. Aber auch für Nicht-Kenner bietet das erste Abenteuer der drei Schatzsucher Clem, Zara und Ash spannende Unterhaltung. Die drei Freunde sind ein tolles Team. Ziemlich verschieden und nicht immer einer Meinung, aber gerade das macht sie so sympathisch und unschlagbar. 
 
 
Auch mit den Nebenfiguren hat die Autorin echte Unikate kreiert, die für einige vergnügliche Momente sorgen. Und ganz nebenbei vermittelt die Geschichte auch noch wichtige Botschaften über Klimawandel, Umweltverschmutzung, Freundschaft und Zusammenhalt, ohne mit dem erhobenen Zeigefinger daherzukommen.
 

Begleitet wird die Handlung von vielen charmanten und detailreichen schwarz-weiß Illustrationen von Rachael Dean, die das Erzählte perfekt ergänzen. Das Ende ist abgeschlossen, lässt aber reichlich Spielraum für weitere Bände. Auf Englisch gibt es sogar schon zwei Fortsetzungen. Ob ich die Reihe aber weiterverfolgen werde, weiß ich ehrlich gesagt noch nicht. Mir hat dieser Band gefallen, aber so richtig überspringen wollte der Funke dann irgendwie doch nicht.

Fazit: „Der Schatzsucher-Club von der Themse – Die geheime Stadt“ ist ein rasantes, witziges und ziemlich verrücktes Abenteuer, das auf eine fantasievolle Weise das Thema Umweltschutz behandelt. Ein origineller Auftakt einer ungewöhnlichen Kinderbuchreihe ab 8 Jahren. Auch wenn ich mir etwas mehr erhofft habe, habe ich das Buch gerne gelesen und kann es sehr empfehlen. Von mir gibt es 3,5 – hier gerundet auf 4 von 5 Sternen!

 





 

Vielen lieben Dank an den dtv Verlag für das Rezensionsexemplar!

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Mit Absenden eines Kommentars erklärst Du Dich einverstanden, dass personenbezogene Daten (z.B. IP-Adresse, Standort des Logins etc.) eventuell abgespeichert und für Statistiken von Google weiterverarbeitet werden.
Beim Setzen eines Hakens für weitere Benachrichtigungen auf Folgekommentare erklärst Du Dich ebenfalls einverstanden, dass personenbezogene Daten (z.B. IP-Adresse, Standort des Logins etc.) abgespeichert werden.
Weitere Informationen findest du in meiner Datenschutzerklärung und in der Datenschutzerklärung von Google