Donnerstag, 26. November 2020

[Rezension] Die Glücksbäckerei - Die magischen Zwillinge (Bd. 9) von Kathryn Littlewood

Hardcover 
Übersetzt von Eva Riekert
Illustriert von Eva Schöffmann-Davidov
Ab 10 Jahren
368 Seiten
ISBN: 978-3-7373-4238-4
Erschienen: 25.11.2020

Klappentext:

Die Glücksbäckerei ist überfallen worden! Ausgerechnet an dem Tag, an dem Rose ihre Ausbildung am Nordpol antreten soll. Was haben die Ganoven gesucht? Ist ihre Familie in Gefahr? Und was hat das alles mit Roses verschwundener Mitschülerin Lucy zu tun? Rose ist hin und her gerissen zwischen den Verpflichtungen zu Hause und den Herausforderungen in der Ferne. Doch dann scheint es, als ob sie am Ende der Welt genau das lernen kann, was sie braucht, um alle Rätsel auf einmal zu lösen: das Schattenbacken. Auch wenn es das Gefährlichste ist, was Rose jemals versucht hat ...

Quelle: S. Fischer Verlage

Rezension: 

Da ich die Glücksbäckerei-Serie über alles liebe, habe ich dem Erscheinen des neunten Bandes ganz sehnsüchtig entgegen gefiebert. Dieses Mal war neben der hibbeligen Ungeduld allerdings auch etwas Wehmut dabei, denn leider handelt sich bei „Die magischen Zwillinge“ um den Abschlussband, was mich ziemlich traurig macht, muss ich gestehen. Aber gut, irgendwann muss natürlich jede Reihe mal vorbei sein. Ich war nun sehr gespannt, ob mich auch das Finale so verzaubern wird wie die acht vorherigen Bände.

Roses Mitschülerin Lucy ist weiterhin spurlos verschwunden, eine äußerst komische (und sehr bärtige) Bäckerin treibt seit kurzer Zeit in Calamity Falls ihr Unwesen und dann wird auch noch die Glücksbäckerei überfallen. Und ausgerechnet in dieser turbulenten Zeit erhält Rose die Zusage zu ihrer Ausbildung als Meisterbäckerin. Sie und ihre beste Freundin Nevika sollen am Nordpol in dieser besonderen Backkunst von zwei Meisterbäckerinnen unterrichtet werden. Die beiden Mädchen sagen natürlich sofort zu, auch wenn sich Rose ein wenig hin und her gerissen fühlt, da zu Hause gerade so viel los ist. Und ihr Ausbildungsplatz scheint ebenfalls voller Rätsel zu stecken. Zugleich gibt er aber auch Antworten. Ob wohl das gefährliche Schattenbacken alle Probleme lösen wird?

Wenn man mich fragen würde, welche die schönsten Bücher in meinen Regalen sind, würde ich wohl ganz spontan als erstes die Glücksbäckerei-Bände nennen. Die Bücher sehen allesamt einfach nur fantastisch aus und machen sich so traumhaft im Regal! Auch von der Gestaltung des neunten Teils bin ich ganz hin und weg. Sieht es nicht umwerfend schön aus? Also ich finde, dass sich die Eva Schöffmann-Davidov mal wieder selbst übertroffen hat. Ich kann mich an dem Cover gar nicht sattsehen.

Mit der äußeren Aufmachung konnte also auch dieser Band schon mal vollends bei mir punkten. Wie aber schaut es mit dem aus, was mich zwischen den Buchdeckeln erwartet hat?

Um es kurz zu machen: Mir hat auch „Die magischen Zwillinge“ ein großartiges Leseerlebnis beschert. Allerdings, denn ja, ein Aber gibt es hier leider: Dafür, dass es das Finale der Serie ist, hätte ich mir ein etwas anderes Ende gewünscht. Irgendwie hat mich der Schluss ein bisschen unzufrieden zurückgelassen...Dies wäre aber auch mein einziger Kritikpunkt an das Buch. Ansonsten kann ich mich nur ganz verzückt zu dem letzten Glücksbäckerei-Abenteuer äußern.

Bei mir trat von der ersten Zeile an das ein, was ganz klar für eine richtig coole Story spricht: Einmal begonnen mit dem Lesen, wollte ich gar nicht mehr damit aufhören. Wie schon die acht Vorgänger, so habe ich auch diesen Teil regelrecht verschlungen und für meinen Geschmack viel zu schnell wieder beendet. Ach Mann, echt schade, dass es mit diesem Band heißt Abschied zu nehmen von lauter unglaublich liebgewonnen Charakteren und dem einzigartigen Glücksbäckerei-Universum. Ich werde die Familie Glyck, die weiteren Figuren und einfach alles sehr vermissen.

Obwohl ich das Buch mit einem sehr wehmütigen Gefühl gelesen habe, hatte ich dennoch wahnsinnig Spaß dabei. Die Mischung aus Spannung, Witz und Magie ist Kathryn Littlewood in meinen Augen erneut hervorragend geglückt. Man ist von Beginn an durchweg am mitfiebern, kommt aus dem Schmunzeln stellenweise gar nicht mehr heraus und von den magischen, sehr fantasievollen und teils auch ziemlich gefährlichen Rezepten, in deren Genuss wir dieses Mal kommen, muss man einfach fasziniert und begeistert sein. Also ich kann über die kreativen, verzauberten Backwaren, die sich die Kathryn Littlewood immer so ausdenkt, jedes Mal wahrlich nur staunen. Selbst essen würde ich sie zwar vermutlich nicht, keine Ahnung, etwas Magisches zu mir nehmen ist mir irgendwie nicht so geheuer, aber über das Lesen beim Zubereiten und Verzehren dabei sein, ist für mich stets das reinste Vergnügen. 

Was ich ebenfalls wieder richtig gefeiert habe, ist der tolle Humor in dieser Reihe. Tymo und Basil, die Brüder unserer Buchheldin Rose, sorgen in diesem Band mal wieder für die beste Unterhaltung. Ich liebe die Zwei einfach. Die beiden sind so witzig und herzallerliebst und zaubern mir mit ihren einmaligen Eigenarten stets ein fettes Grinsen auf die Lippen. In diesem Band haben die Brüder YouTube für sich entdeckt, was für so einige, sehr spaßige Szenen sorgen wird, hihi.

Prächtig amüsiert habe ich mich auch über die Beschreibungen mancher Bewohner des Städtchen Calamity Falls und das Zusammenspiel der mysteriösen Zwillinge, die wir in diesem Band kennenlernen werden, fand ich teilweise auch sehr unterhaltsam.

Neben den lustigen Momenten kommen selbstverständlich auch die mitreißenden und abenteuerlichen Szenen nicht zu kurz. Da wäre zum einem das große Rätsel um diese merkwürdige neue Bäckerin in Calamity Falls. Wer ist diese bärtige Frau nur, die sich Bart-Mama nennt?

Dann sorgt natürlich auch die Meisterbäckerinnen-Ausbildung von Rose und Nevika für ordentlich Spannung sowie die Frage, was eigentlich mit Lucy geschehen ist. Wer den achten Band gelesen hat, erinnert sich bestimmt, dass Roses Mitschülerin am Ende spurlos verschwunden ist. In „Die magischen Zwillinge“ erfahren wir nun endlich, was aus Lucy geworden ist, so viel verrate ich euch jetzt einfach schon mal.

Ansonsten möchte ich zur Handlung aber eigentlich gar nicht mehr groß was sagen. Wovon ich euch aber natürlich noch berichten möchte, sind die wunderbaren und zum Teil hinreißend schrägen Charaktere. Auch in diesem Band dürfen wir auf lauter bekannte Gesichter treffen wie die gesamte Familie Glyck, Nevika, Devin und Tante Lily. Wir dürfen aber auch neue Personen kennenlernen wie beispielsweise die bereits erwähnten Zwillinge.

Ich fand die Figuren – egal ob neu oder alt – allesamt wieder große Klasse. Rose, aus deren Sicht wir erneut alles aus der dritten Person erfahren, ist eine tolle Buchheldin, die man einfach gernhaben muss. Genauso schaut es mit den weiteren Charakteren aus. Vor allem Tymo und Basil, die man wohl als meine heimlichen Stars in dieser Reihe bezeichnen kann, muss man lieben. 

Was dann auf gar keinen Fall unerwähnt bleiben darf, ist die hübsche Innengestaltung. Die Eva Schöffmann-Davidov hat nicht nur beim Cover einen grandiosen Job gemacht – auch die Kapitelanfänge hat sie wieder wunderschön illustriert. 

Fazit: Ein spannendes Finale voller Magie und Fantasie! Kathryn Littlewood hat mit „Die magischen Zwillinge“ ein weiteres zauberhaftes Glücksbäckerei-Abenteuer aufs Papier gebracht, mit welchem sie mir ein herrliches Leseerlebnis beschert hat. Die Geschichte sprüht nur so vor Einfallsreichtum, Witz und Charme und steckt voller aufregender, warmherziger und skurriler Momente. Mich hat auch dieser Band richtig glücklich gemacht, zugleich hat er mich aber auch etwas melancholisch gestimmt. Ich finde es sehr schade, dass ich mich mit diesem Band von der wundervollen Glücksbäckerei-Welt verabschieden musste. Dafür, dass es das Finale ist, hat mir nur am Ende leider etwas gefehlt. Für mich fühlt es sich irgendwie so an, als wäre noch nicht alles erzählt. Ich habe daher die große Hoffnung, dass es ganz vielleicht ja doch noch einen weiteren Band geben wird, rechne allerdings eher nicht damit. Aber wer weiß, man soll schließlich niemals nie sagen.

Das Abschlussabenteuer der Glücksbäckerei erhält von mir sehr, sehr gute 4 von 5 Sternen!
 
 




 
Vielen lieben Dank an den S. Fischer Verlag für das Rezensionsexemplar!

 


 

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