Klappenbroschur
Ab 14 Jahren
416 Seiten
ISBN:
978-3-423-71797-7
Erschienen: 20.07.2018
Klappentext:
Wir sind stark, wir lassen uns
nichts sagen und küssen trotzdem. Wir sind die Spinster Girls!
Alles, was Evie will, ist
normal zu sein. Und sie ist schon ziemlich nah dran, denn immerhin
geht sie wieder zur Schule, auf Partys und hat sogar ein Date.
Letzteres entpuppt sich zwar als absolutes Desaster, dafür aber
lernt sie dadurch Amber und Lottie kennen, mit denen sie den Spinster
Club gründet. Doch schafft sie es auch, mit ihren neuen Freundinnen
über ihre Krankheit zu sprechen?
Quelle: dtv
Rezension:
Mit
der Spinster Girls-Reihe habe ich eine ganze Weile geliebäugelt.
Eigentlich hatte sie mich von Anfang an sehr angesprochen, nur
irgendwie hat es dann doch etwas gedauert, bis ich endlich zum ersten
Band gegriffen habe. Was bin ich froh, dass ich es getan habe! Mir
hat das Buch richtig gut gefallen, viel besser sogar, als erwartet.
Evies
größter Wunsch? Normal sein. Evie möchte das Leben einer ganz
normalen 16-jährigen führen, sie möchte zur Schule und auf Partys
gehen, sie möchte sich mit Freundinnen treffen und Dates haben. Wie
soll das aber möglich sein, wenn ihr Leben von ihrer Krankheit
bestimmt wird und sie immerzu mit der großen Sorge leben muss, dass
jemand von ihren Zwängen erfahren könnte? Dass niemand davon wissen
darf, steht für Evie absolut fest, zu groß ist ihre Angst, sonst
von allen als Spinnerin abgestempelt zu werden. Nicht mal ihren neuen
Freundinnen Amber und Lotti kann sie sich anvertrauen.
Die
drei Mädchen beschließen, nachdem sie Jungstechnisch einiges
einzustecken hatten, den Spinster Club zu gründen. Sie beginnen sich
über feministische Themen auszutauschen und wollen unbedingt für
die Gleichberechtigung der Frauen kämpfen. Evie nimmt an diesen
Treffen gerne teil, allerdings wird dies zunehmend schwieriger für
sie, da ihre Zwänge erneut schlimmer werden und sie zunehmend den
Kampf gegen ihre unguten Gedanken zu verlieren droht.
Bei
„Was ist schon normal?“ handelt es sich um den ersten Band einer
Trilogie um die Mädchen Evie, Lotti und Amber. In diesem Band ist
Evie unsere Protagonistin. Wir erfahren alles ausschließlich aus
ihrer Sicht und bekommen einen sehr guten Einblick in ihre Gefühls-
und Gedankenwelt.
Mir
war Evie auf Anhieb super sympathisch, in sie konnte mich jederzeit
wunderbar hineinversetzen. Evie hat mit den gängigen Problemen eines
Teenagers zu kämpfen: Jungs, erster Kuss, erste große Liebe,
Partys...allerdings sind es nicht nur diese Dinge, die die 16-jährige
beschäftigen. Evie leidet an einer Zwangsstörung. Bis vor kurzem
befand sie sich sogar noch in einer Klinik, da ihre Erkrankung so
schlimm wurde, dass sie es ohne stationäre Hilfe einfach nicht mehr
geschafft hat.
Zu
Beginn des Buches ist Evie aber wieder zu Hause. Sie geht wieder zur
Schule, besucht regelmäßig ihre Therapeutin Sarah und sie nimmt
weiterhin ihre Medikamente ein, von welchen sie aber unbedingt
loskommen möchte.
Ich
lese wahnsinnig gerne Bücher, die von psychischen Erkrankungen
handeln. Mir war das hier gar nicht so bewusst gewesen, wie sehr
Evies Erkrankung im Vordergrund der Handlung steht. In meinen Augen
rückt dadurch das Thema Feminismus, welches das Buch ebenfalls
behandelt, etwas in den Hintergrund der Geschichte, aber gestört hat
mich das nicht, überhaupt nicht.
Ich
fand es unheimlich interessant mitzuverfolgen, wie Evie versucht
gegen ihre Krankheit anzukämpfen. Dass dieser Kampf schwer ist, wird
mehr als deutlich. Ich habe so mit der armen Evie mitgelitten. In
meinen Augen hat die Autorin das Thema Zwangsstörung absolut
authentisch behandelt. Mir gingen die Beschreibungen teilweise
richtig unter die Haut. Ich hatte beim Lesen öfters Gänsehaut und
habe immer wieder nur gedacht: Gott, Mädchen, was tust du da nur?
Vor
allem, als Evies innere Stimme und damit verbunden die Zwänge immer
schlimmer werden und sie immer mehr wieder in alte Verhaltensmuster
zurückfällt, klebte ich förmlich an den Seiten, da ich diese
Schilderungen so bewegend und ergreifend fand.
Mich
konnte die Story richtig fesseln, sodass ich das Buch quasi inhaliert
habe. Klasse fand ich, wie sehr die Geschichte in die Tiefe geht und
wie viele wichtige Themen und Werte sie anspricht: Psychische
Erkrankungen, Liebe, Freundschaft, Vertrauen, Akzeptanz,
feministische Themen und noch so vieles mehr. Das mag nach viel
klingen, vielleicht nach zu viel, aber das ist es tatsächlich nicht.
Der Autorin ist es wunderbar gelungen all diese Themen unter einen
Hut zu bekommen, ohne dass die Geschichte zu überladen wirkt.
Richtig
warm ums Herz wurde mir, wenn Evie Zeit mit ihren neuen Freundinnen
verbracht hat. Lotti und Amber sind ebenfalls wundervolle und sehr
starke Charaktere, die man einfach sofort gern haben muss.
Die
drei Mädchen gehen hier mit einem sehr guten Beispiel voran und
zeigen uns, wie wichtig es ist, für seine Ziele und Rechte zu
kämpfen. Die drei treffen sich regelmäßig und diskutieren darüber,
was man als Frau tun kann, damit man mehr Gleichberechtigung erhält.
Obwohl
das Buch viele ernste Themen behandelt, ist es dennoch herrlich
humorvoll. Hach, was habe ich hier viel geschmunzelt. Meine
Gesichtsmuskeln waren hier wirklich äußerst aktiv; der Humor war
definitiv absolut meiner. Stellenweise habe ich sogar laut
losgelacht, besonders die drei Mädels zusammen haben mir öfters
Gründe zum Schmunzeln geliefert. Was die Treffen der drei aber etwas
getrübt hat, sind die Sorgen, die Evie immerzu plagen. Sie kann
Amber und Lotti einfach nicht erzählen, was mit ihr los ist, zu groß
ist ihre Angst, dass sie von ihr abrücken werden, weil sie Evie für
eine Spinnerin halten. Ich fand es unendlich schade, dass Evie so
wenig Vertrauen in ihre neuen Freundinnen hat, konnte es aber auch
verstehen. Ich glaube sogar, ich hätte an Evies Stelle ganz genauso
gehandelt.
In
meinen Augen ist Holly Bourne hier ein wundervoller Reihenauftakt
gelungen, der in einem die große Vorfreude auf die nächsten beiden
Bände weckt. Zumindest bei mir ist das der Fall. Zum Glück steht
der zweite Band bereits in meinem Regal und wartet darauf, von mir
gelesen zu werden. Hoffentlich wird mir dieser genauso schöne
Lesestunden bescheren wie sein Vorgänger.
Fazit:
Für mich hat sich der erste Band der Spinster Girls zu einem
richtigen Highlight entwickelt; mir hat das Buch sogar viel besser
gefallen, als erwartet. Es behandelt viele wichtige Themen, es ist
mitreißend, berührend, absolut authentisch und herrlich humorvoll.
Mein Lesespaß war hier perfekt und ich freue mich nun schon sehr auf
den zweiten Band, der mir hoffentlich genauso gut gefallen wird wie
der erste. Ich kann das Buch wärmstens empfehlen und vergebe gerne
volle 5 von 5 Sternen!
Hallo Corinna,
AntwortenLöschendas Buch habe ich auch schön öfters auf verschiedenen Blogs gesehen und du hast mich richtig neugierig gemacht :)
Ich fühle meistens immer richtig mit Geschichten mit und deshalb bin ich mir immer unsicher, ob ich ernstere Geschichten lesen sollte. Das es aber auch eine kleine humorvollere Seite besitzt, freut mich. Es landet definitiv auf meiner Wunschliste.
Dir wünsche ich noch einen schönen Start in die Woche!
LG Emily von Mein Schreibtagebuch
Hi Emily,
Löschenda Evies Zwangsstörung sehr im Vordergrund der Handlung steht, ist die Story schon etwa ernster. Ich persönlich habe es aber als nicht zu ernst empfunden. Der Autorin ist hier wirklich ein perfekter Mix aus Ernst und Humor gelungen. Meinen Geschmack hat der Humor absolut getroffen. :D
Ich kann dir die Reihe nur empfehlen, sie ist echt klasse. :)
Liebe Grüße
Corinna