Freitag, 18. Februar 2022

[Rezension] Bad Influence. Reden ist Silber, Posten ist Gold von Stefanie Hasse

Hardcover
 
Ab 14 Jahren
416 Seiten
ISBN: 978-3-473-40221-2
Erschienen: 01.02.2022

Klappentext:

Ein luxuriöses Schiff auf hoher See. Die bekanntesten Influencer*innen der Welt. Ein gefährliches Spiel um Wahrheit und Lüge.
Am liebsten hätte Tara einen großen Bogen um die Jungfernfahrt der SIREN gemacht. Schließlich reisen zahlreiche Influencer*innen mit, die das Kreuzfahrtschiff in Szene setzen sollen. Ihrer Freundin Lola zuliebe beschließt Tara, dennoch mitzufahren und sich darauf zu freuen. Das wäre allerdings leichter ohne Jonah und Lucas, die Tara vor Rätsel stellen und gleichzeitig ihr Herz höherschlagen lassen. Doch das wahre Drama beginnt, als jemand die Geheimnisse der High-Society-Gäste veröffentlicht …

Quelle: Ravensburger Verlag

Rezension:

Da mir die bisherigen realistischen Jugendromane von Stefanie Hasse total gut gefallen haben, war ich sofort Feuer und Flamme, als ich zum ersten Mal von ihrem neuen Werk „Bad Influence“ hörte. Cover und Klappentext sprachen mich direkt an, für mich stand daher sehr schnell fest, dass ich das Buch lesen muss.

Als Tara von ihrer besten Freundin Lola dazu eingeladen wird, sie auf der einwöchigen Jungfernfahrt des neuen Luxus-Kreuzfahrtschiffes ihrer Familie zu begleiten, würde sie am liebsten ablehnen. Um die SIREN in Szene zu setzen, gehen zahlreiche Influencer mit an Bord und Tara hat sich aus der Social Media Welt eigentlich schon seit längerem verabschiedet, sie erträgt Instagram und Co. einfach nicht mehr. Lola zuliebe sagt sie aber dennoch zu und versucht sich ihre geringe Begeisterung über die Reise nicht anmerken zu lassen – was sich als gar nicht so einfach herausstellt, schließlich reisen auch Lolas Brüder Jonah und Lucas mit, die beide gleichzeitig dafür sorgen, dass Taras Gefühle komplett durcheinander geraten. Doch das wahre Drama fängt erst an, als die Marketingkampgane beginnt völlig aus dem Ruder zu laufen. Irgendjemand veröffentlicht Videos über die dunkelsten Geheimnisse der High-Society-Gäste. Wer steckt nur dahinter?

Als ich mit dem Lesen begann, war ich mir bereits nach wenigen Seiten ziemlich sicher, dass mich Stefanie Hasse auch mit ihren neuen Nicht-Fantasytitel begeistern wird und wisst ihr was? Ich habe mit dieser Vermutung goldrichtig gelegen: Ich finde das Buch richtig klasse. Wie bereits meine vorherigen Werke von Stefanie Hasse, so habe ich auch „Bad Influence“ kaum mehr aus der Hand legen können und innerhalb kurzer Zeit verschlungen.

Der Einstieg in die Geschichte fiel mir spielend leicht. Stefanie Hasse hat einen wunderbaren Schreibstil, er ist flüssig, jugendlich und packend, für mich hat er sich mal wieder superangenehm lesen lassen. Auch die Handlung konnte umgehend bei mir punkten. Die Story mag zu Beginn im Vergleich zum Rest noch recht ruhig sein, aber mitreißen und fesseln tut einen sie dennoch vom ersten Moment an. Bei mir zumindest war es so, mich haben bereits die Geschehnisse auf den ersten Seiten komplett in ihren Bann ziehen können und da ich mich auf der Siren augenblicklich pudelwohl gefühlt habe, wollte ich aus dem Buch am liebsten gar nicht mehr auftauchen.

Mit dem riesigen, prunkvollen Kreuzfahrtschiff, der Siren, hat Stefanie Hasse ein geniales Setting erschaffen, ich habe es richtig geliebt. Alles wird so herrlich luxuriös, bildhaft und stimmungsvoll beschrieben, man würde am liebsten sofort seine Koffer packen und mit an Bord gehen. Die Kulisse lässt einfach das reinste Urlaubsfeeling aufkommen und macht große Lust aufs Reisen und aufs Meer.

Auch mit den Charakteren hat mich die Autorin überzeugen können. Sie wurden allesamt facettenreich ausgearbeitet und sorgen mit ihren unterschiedlichen Eigenschaften und Persönlichkeiten für ein spannendes und unterhaltsames Leseerlebnis.

Tara, aus deren Sicht alles in der Ich-Perspektive geschildert wird, war mir auf Anhieb sympathisch und da ihre Empfindungen und Gedanken einfühlsam veranschaulicht werden, habe ich mich jederzeit mühelos in sie hineinversetzen können. Ich habe unsere Hauptprotagonistin beim Lesen unheimlich liebgewonnen und fand es großartig mitzuerleben, wie sie sich im Verlauf der Erzählung weiterentwickeln wird.
Tara ist zunächst noch sehr zurückhaltend und unsicher, was ihren schlimmen Erfahrungen auf Social Media zuzuschreiben ist, sie wird auf der Reise aber zunehmend an Selbstbewusstsein, Mut und Stärke gewinnen und über sich selbst hinauswachsen. Wie Taras Entwicklung dargestellt wird, konnte mich vollkommen begeistern; sie ist realistisch und nachvollziehbar und vermittelt eine ganz tolle und wichtige Message.

Was genau unsere Romanheldin in ihrer Vergangenheit widerfahren ist, werde ich euch hier allerdings nicht erzählen, ich möchte schließlich nicht zu viel verraten. Stefanie Hasse greift jedenfalls viele aktuelle und teils auch schwere Themen auf, womit ich gar nicht gerechnet hatte. Für mich hat sich das Buch insgesamt als deutlich tiefgründiger herausgestellt als erwartet, was mich sehr positiv überrascht hat. Das Buch besitzt hinten sogar eine Triggerwarnung, worauf vorne hingewiesen wird.

Neben den ernsteren Szenen beschert uns „Bad Influence“ auch so einige Schmunzelmomente und in den Genuss einer prickelnden Lovestory kommen wir natürlich ebenfalls. Mir persönlich hat die Liebesgeschichte sehr gut gefallen, sie ist authentisch, gefühlvoll und mitreißend, Romantiker werden auf jeden Fall auf ihre Kosten kommen.

Total cool fand ich auch, dass es kleine Anspielungen auf zwei andere Bücher von Stefanie Hasse gibt: „Matching Night“ und „Secret Game“. So etwas liebe ich ja, wenn Autor*innen ihre Werke ganz leicht miteinander verknüpfen, allerdings ohne dabei vorauszusetzen, dass man die anderen Geschichten kennt.

Für mich kam beim Lesen an keiner einzigen Stelle Langeweile auf. Die Handlung kann mit jeder Menge Nervenkitzel, Intrigen und Rätselhaftigkeiten aufwarten und konfrontiert einen am laufenden Band mit lauter Überraschungen und ungeahnten Plottwists. Wem kann man trauen und wem nicht? Wer ist für die öffentlichen Demütigungen verantwortlich? Ich bin aus dem Miträsteln gar nicht mehr herausgekommen und wurde von Stefanie Hasse mal wieder ständig an der Nase herumgeführt. Die deutsche Autorin versteht sich wahrlich bestens darin, uns Leser*innen immerzu auf eine falsche Fährte zu locken, das hat sie bereits in ihren vorherigen Jugendthrillern unter Beweis gestellt. Also ich hatte bis zum Schluss keinen Plan, wer der Schuldige ist und habe der Enthüllung ganz gebannt entgegen gefiebert.

Die Auflösung habe ich dann als sehr gelungen empfunden. Für meinen Geschmack wurde alles am Ende zwar ein kleines bisschen zu schnell abgehandelt, aber gestört hat mich das eigentlich nicht. Mich hat das Ende auf jeden Fall überzeugen können, es logisch und glaubhaft und schließt die Geschichte zufriedenstellend und stimmig ab.

Fazit: Mit „Bad Influence. Reden ist Silber, Posten ist Gold“ beschert uns Stefanie Hasse einen weiteren absolut fesselnden Jugendroman mit Sogwirkung, der voller unvorhersehbarer Wendungen und Geheimnisse steckt und einfach nur die perfekte Mischung aus Spannung, Drama, Witz, Tiefe, Glamour und Romantik enthält. Ich kann das Buch nur empfehlen, ich habe wundervolle Lessestunden damit verbracht. Von mir gibt es 4,5 – hier gerundet auf 5 von 5 Sternen!

 

 

 






 

Vielen lieben Dank an den Ravensburger Verlag für das Rezensionsexemplar!

 


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