Klappentext:
Quelle: Hanser Verlag
Rezension:
Niemand weiß, woher die Zwillinge Rey und Fen kommen. Als Babys wurden sie inmitten eines Rudels wilder Füchse gefunden, die sie offenbar vor der Kälte geschützt haben. Seitdem leben die Schwestern in einem Waisenhaus, wo sie von der freundlichen Lissa versorgt werden. Das Waisenhaus ist ein alter Leuchtturm, der sich am Rande des Wildlands befindet – eine raue und einsame Landschaft, aus der angeblich niemand zurückkehrt. Fey hat sich dieser Wildnis schon immer sehr verbunden gefühlt und träumt davon, eines Tages in ihr zu leben. Als sie und Ren eines Abends einen Fuchs entdecken, sehen sie es als ein Zeichen. Sie beschließen, dem Fuchs ins Wildand zu folgen, in der Hoffnung, mehr über ihre Herkunft zu erfahren. Und vielleicht auch ihre Mutter zu finden. Heimlich schleichen sie sich davon, doch sie haben nicht damit gerechnet, wie wild und gefährlich das Wildland wirklich ist. Ein unvergessliches Abenteuer beginnt...
Nachdem mir Katya Balen schon mehrmals gezeigt hat, dass sie ein Garant für außergewöhnliche Kinderbücher ist, war ich sehr gespannt auf ihren Roman „Foxlight“. Beim Cover war es bei mir Liebe auf den ersten Blick (sieht es nicht toll aus?) und auch die Geschichte dahinter zog mich sehr schnell in ihren Bann. Mir, als Erwachsene, hat das Buch insgesamt sehr gut gefallen, allerdings bin ich mir nicht so sicher, wie es bei Kindern ankommen wird.
Die englische Autorin Katya Balen hat zweifellos mal wieder ein anspruchsvolles Kinderbuch geschrieben, das vor allem sprachlich begeistert. Ihr Schreibstil ist gewohnt bildgewaltig und gefühlvoll und von der Liebe zur Natur geprägt. Durch die anschaulichen Beschreibungen hat man direkt das Gefühl, selbst vor Ort zu sein, besonders die Szenen im Wildland sind pures Kopfkino. Man hört das Rauschen der Flüsse regelrecht, riecht den Duft der Wälder, spürt den Hunger und die Kälte. Katya Balen Sprache ist einfach wieder malerisch und steckt voller schöner Aussagen, die man sich am liebsten sofort markieren möchte. Ein großes Lob gebührt an dieser Stelle auch der Übersetzerin Birgitt Kollmann, die mit ihrer Übersetzung hervorragende Arbeit geleistet hat.
Sämtliche Charaktere sind liebevoll und authentisch gezeichnet, vor allem die Zwillinge Fen und Rey sind zwei starke Protagonistinnen, die man sehr schnell ins Herz schließt. Die Geschichte wird durchgehend aus der Ich-Perspektive von Fen erzählt, wörtliche Rede wird ausschließlich ohne Anführungsstriche in kursiver Schrift gedruckt (ein weiteres Merkmal der Autorin). Fen fühlt man sich dadurch besonders nahe. Man kann ihren Wunsch nach Antworten nur zu gut nachvollziehen, ihre Zweifel an ihre eigenen Entscheidungen und ihre Sorge um ihre Schwester, als es in der Wildnis gefährlich wird. Immer wieder gibt es aber auch kleine humorvolle Momente und Szenen, die das Herz erwärmen. Durch die kurzen Kapitel fliegen die Seiten nur so dahin, die spannende Frage, was mit der Mutter der Zwillinge geschehen ist, lädt zum Immer-Weiterlesen ein. Die Auflösung am Ende kommt ein bisschen überraschend, ist vielleicht weniger magisch als gedacht, aber dennoch sehr passend und zufriedenstellend.
Fazit: „Foxlight – Zwei Schwestern im Herzen des Wildlands“ ist eine berührende und abenteuerliche Geschichte über Schwesternbande, die Sehnsucht nach den eigenen Wurzeln und die Kraft der Fantasie. Ein ganz besonderer Kinderroman ab 11 Jahren mit poetisch schöner Sprache. Wer gerne Kinderbücher liest, die sich von der Masse abheben, sollte an diesem Buch nicht vorbeigehen. Ich habe es richtig gerne gelesen und kann es sehr empfehlen. Von mir gibt es sehr gute 4 von 5 Sternen!
Vielen lieben Dank an den Hanser Verlag für das Rezensionsexemplar!

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