Übersetzt
von Jessika Komina und Sandra Knuffinke
Ab
13 Jahren
400
Seiten
ISBN:
978-3-7348-5053-0
Erschienen:
13.07.2021
Klappentext:
Saoirse
glaubt nicht an Liebe auf den ersten Blick oder Happy Ends. Denn dass
es die nicht gibt, beweist ihr das Leben ständig. Warum sollte sie
sich also fest auf jemanden einlassen oder gar eine Beziehung suchen?
Doch als Saorise bei einer Party auf Ruby trifft, die einen großen
Sinn für Unfug und Liebeskomödien hat, droht sie, ihre Prinzipien
über Bord zu werfen. Unbeeindruckt von Saoirses selbst auferlegten
Regeln bringt Ruby ein Schlupfloch ins Spiel: Auch ohne große
Gefühle können sie zusammen einen spaßigen Sommer erleben, indem
sie bei ihren Dates jedes bekannte Klischee aus romantischen
Filmkomödien nachstellen. Sie müssen nur vereinbaren, dass im
Herbst alles vorbei ist. Es scheint der perfekte Plan, doch beide
vergessen dabei ein winziges Detail: Am Ende einer romantischen
Komödie verlieben sich die Figuren – und zwar wirklich.
Quelle:
Magellan Verlag
Rezension:
Als
ich das erste Mal von dem Buch „Küsse im Sommerregen sind auch nur
nass“ hörte, wusste ich einfach sofort, dass ich es lesen muss. In
das stimmungsvolle Cover habe ich mich auf den ersten Blick verliebt
und auch der Klappentext sprach mich direkt an. Ich ließ den
Debütroman von Ciara Smyth daher nur zu gerne bei mir einziehen.
Wahre
Liebe und Happy Ends? An so etwas glaubt die 17-jährige Saoirse
nicht. Ihr Leben ist schließlich der perfekte Beweis dafür, dass es
so etwas nicht gibt. Ihre Beziehung zu ihrer Ex-Freundin Hannah ist
gescheitert; ihr Vater ist in ihren Augen ein echter Verräter, da er
vorhat demnächst seine neue Freundin zu heiraten; ihre Mutter wohnt
aufgrund ihrer Demenz seit kurzem in einem Heim und erkennt ihre
eigene Tochter nicht mehr...Warum sollte Saoirse es wagen sich auf
andere einzulassen, ihnen zu vertrauen oder gar eine feste Beziehung
anzufangen? Doch dann trifft sie auf einer Party auf Ruby, die so
wunderbar unbeschwert und fröhlich drauf ist und eine große
Leidenschaft für Liebeskomödien hegt. Mit letzterem kann sich
Saoirse zwar überhaupt nicht identifizieren, sie steht auf
Horrorfilme, aber dies hält sie in keinster Weise davon ab, sich zu
Ruby hingezogen zu fühlen. Die beiden Mädchen beschließen sehr
schnell, eine lockere Sommerromanze zu beginnen, bei der sie einfach
Spaß zusammen haben und bei ihren Dates versuchen bekannte Klischees
aus romantischen Filmkomödien nachzustellen. Da Ruby aber nur den
Sommer über in der Stadt ist, muss im Herbst wieder Schluss sein.
Der Plan scheint perfekt zu sein, allerdings haben die beiden eine
Sache nicht bedacht: Liebesfilme enden mit einem glücklich
verliebten Paar.
Zu
queeren Liebesgeschichten greife ich immer überaus gerne, vor allem
in der letzten Zeit sind sie äußerst gut auf meiner Leseliste
vertreten. Auch zu Büchern, die witzig und tiefgründig zugleich
sind und ernste Themen behandeln, fallen vollkommen in mein
Beuteschema. Solltet ihr all diese Leidenschaften mit mir teilen,
kann ich euch „Küsse im Sommerregen sind auch nur nass“ nur
wärmstens empfehlen!
Ich
bin nicht mit den falschen Erwartungen an mein erstes Werk aus der
Feder von Ciara Smyth herangegangen: Mir hat die irische Autorin mit
ihrem Debüt eine zauberhafte Lesezeit bereiten können. In meinen
Augen hat Ciara Smyth mit „Küsse im Sommerregen sind auch nur
nass“ einen wunderschönen LGBT-Jugendroman aufs Papier gebracht,
der eine gelungene Mischung aus Romantik, Humor und Tiefgang enthält
und voller toller Charaktere steckt.
Mit
den Figuren hat mich die Autorin definitiv überzeugen können.
Allesamt wurden sie authentisch ausgearbeitet und machen das
Leseerlebnis mit ihren unterschiedlichen Persönlichkeiten und
Eigenheiten zu etwas ganz Besonderem.
Da
hätten wir zum einen unsere Hauptprotagonistin Saoirse, aus deren
Sicht wir alles in der Ich-Perspektive erfahren. Bei ihr, muss ich
gestehen, habe ich ein kleines bisschen gebraucht ehe ich komplett
mit ihr warmgeworden bin. Saoirse wirkt anfangs sehr verbittert und ihr
Zynismus besitzt stellenweise recht gemeine Züge. Je mehr wir aber
über sie und ihre aktuelle Lebenssituation erfahren, desto lieber
habe sie gewonnen und desto besser habe ich ihr Verhalten verstehen
können. Und ihren einmaligen Sarkasmus habe ich nach meiner kleinen
Anfangshürde schließlich einfach nur noch gefeiert. Ich bin
generell ein großer Fan von Charakteren, die herrlich scharfzüngig
und schlagfertig drauf sind. Saoirse sarkastische Erzählweise war
daher absolut meine.
Was
den Humor angeht, bin ich eindeutig auf meine Kosten gekommen. So hat
mich beispielsweise der rege Textnachrichten-Austausch zwischen
Saoirse, Ruby und Oliver bestens unterhalten. Allein schon über die
lustigen Namen, die sich Ruby und Oliver bei den Chats ständig
geben, habe ich mich prächtig amüsiert.
Das
Zusammenspiel zwischen unserer Hauptfigur und Ruby hat mir aber auch
sehr oft ein breites Schmunzeln entlockt. Saoirse und Ruby sind
einfach beide so schön eigenwillig drauf und so erfrischend
verschieden. Saoirse liebt zum Beispiel Horrofilme über alles, Ruby
dagegen vergöttert romantische Komödien. Irgendwie stimmt die
Chemie zwischen den beiden aber dennoch sofort.
Mir haben die Dates der zwei total gut gefallen. Saoirse und Ruby
haben es sich zur Aufgabe gemacht bei ihren Treffen Klischees aus
bekannten Liebeskomödien nachzustellen und dies mitzuverfolgen hat mir einfach nur unheimlich viel Spaß gemacht.
Bestens
unterhalten hat mich auch Barbara, die ein Brautmodengeschäft führt und eine umwerfend direkte Art besitzt. Ich fand Barbara echt genial, hihi.
Neben
dem Unterhaltungswert kommt in dem Buch aber auch der Ernst nicht zu
kurz. Saoirse hat es in ihrem Leben gerade echt nicht leicht. Seit
der Trennung von ihrer Ex Hannah fühlt sie sich einsam und hat
niemanden mehr zum Reden; die Frage, wie es nun nach der Schule
weitergehen soll, beschäftigt sie sehr; dass ihr Vater seine neue
Freundin bald heiraten möchte obwohl er noch nicht lange getrennt
von ihrer Mutter wohnt, macht sie richtig wütend und dann wäre da
natürlich noch die Erkrankung ihrer Mum.
Saoirse
Mum leidet an präseniler Demenz und lebt seit kurzem in einem
Altersheim. Ich habe da richtig mit unserer Romanheldin mitgelitten.
Ich stelle mir das so schrecklich vor, wenn dich deine eigene Mutter
nicht mehr erkennt. Saoirse geht mit dieser Sache bewundernswert
stark um, allerdings wird natürlich auch mehr als deutlich, wie sehr
sie das Verhalten ihrer Mum belastet. Hinzu kommt dann noch der
Aspekt, dass die Krankheit vererbbar ist und Saoirse große Angst
davor hat, dass sie auch frühzeitig dement wird.
Mich
hat die Geschichte auf eine emotionale Achterbahnfahrt der Gefühle
mitgenommen. Sie hat mich ständig zum Schmunzeln gebracht und ein
Lächeln ins Gesicht gezaubert, sie hat mich mitgerissen, berührt
und nachdenklich gestimmt. Und da sich der locker-leichte Schreibstil
von Ciara Smyth angenehm flüssig für mich hat lesen lassen, kam für
mich ein wunderbarer Lesefluss zustande.
Für
5 Sterne hat es mir letztendlich dann aber doch nicht gereicht.
Irgendwie hat mir etwas gefehlt, etwas, das ich leider gar nicht
genauer benennen kann. Dieser letzte Funken wollte bei mir einfach
nicht überspringen. Aber wie gesagt, begeistert von dem Buch bin ich
dennoch, auf jeden Fall, und ich kann das Debüt von Ciara Smyth
wirklich nur empfehlen. Auf die weiteren Werke der Autorin bin ich
schon sehr gespannt!
Fazit:
Eine wundervolle queere Liebesgeschichte mit Tiefgang und Humor!
Dies
war mein erstes Werk aus der Feder von Ciara Smyth und es wird ganz
bestimmt nicht mein letztes gewesen – mir hat ihr Debütroman tolle
Lesestunden beschert. „Küsse im Sommerregen sind auch nur nass“
erzählt eine bezaubernde, sommerliche Geschichte über viele
verschiedene Themen wie Liebe, Freundschaft, Demenz, Diversität und
Veränderungen. Die Handlung ist unterhaltsam und ernst zugleich, sie ist
mit viel Feingefühl und Authentizität geschrieben und lässt die
Herzen aller Rom-Com-Fans höherschlagen. Von mir gibt es sehr,
sehr gute 4 von 5 Sternen!
Vielen lieben Dank an den Magellan Verlag für das Rezensionsexemplar!
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