Dienstag, 22. Juni 2021

[Rezension] Komm, wir wollen spielen! von Ilan Brenman und Rocio Bonilla

Hardcover
 
Illustriert von Rocio Bonilla
Ab 4 Jahren
40 Seiten
ISBN: 978-3-8337-4183-8
Erschienen: 21.05.2021

Klappentext:

Während seine Schwester Unterwasser mit einem Kraken tanzt und sein Freund als Astronaut das Weltall erkundet, will Paul lieber am Handy spielen oder mit Kopfhörern Musik hören. Dass er die buntesten Fantasiewelten und eine wunderbare Zeit mit seiner Familie verpasst, ist ihm überhaupt nicht bewusst. Bis eines Tages seine Großeltern eine Idee haben: Sie gründen einen Familienzirkus. Und das findet Paul gar nicht mal so übel.

Quelle: Jumbo Verlag

Rezension:

Bücher, die von Rocio Bonilla illustriert wurden, sind schon längst absolute Must-Haves für mich. Ich liebe einfach ihren unverkennbaren und herzerwärmenden Zeichenstil. Das Bilderbuch „Komm, wir wollen spielen!“ musste ich daher natürlich unbedingt bei mir einziehen lassen.

Paul liebt es zu spielen. Anders aber als seine kleine Schwester, für die das Baden ein Ausflug in eine bunt schillernde Unterwasserwelt wird oder seinem Freund Markus, der als Astronaut das Weltall erkundet, bedeutet Spielen für Paul Zeit vor dem Bildschirm zu verbringen. Ob Handy, Tablet oder Spielkonsole – man bekommt Paul einfach nicht davon weg. Ständig wird er von Freunden und seiner Familien zu den tollsten und fantasievollsten Abenteuerspielen eingeladen, doch die Antwort von Paul lautet jedes Mal: „Aber ich spiele doch schon.“ Ob man ihn wohl noch davon überzeugen kann, dass das gemeinsame Spielen ohne Technologie viel mehr Spaß und glücklicher macht als das alleinige Daddeln am Bildschirm?

Komm, wir wollen spielen!“ ist so ein Bilderbuch, das mich etwas zwiegespalten zurückgelassen hat. Von der Gestaltung bin ich, wie ich es mir schon gedacht habe, ganz hingerissen und die Botschaft der Geschichte mag ich ebenfalls unheimlich gerne, allerdings hadere ich ein bisschen mit der Altersempfehlung. Diese liegt vonseiten des Verlags bei ab 4 Jahren und ich bin mir ehrlich gesagt nicht sicher, ob Kinder in dem Alter schon so viel mit der Thematik der Erzählung etwas anfangen können.

Komm, wir wollen spielen!“ vermittelt auf eine sanfte Weise den bewussten Umgang mit elektronischen Geräten wie Handy, Tablet und Spielkonsolen – zweifellos ein ganz wichtiges und aktuelles Thema, aber ist es für 4-jährige Kids nicht vielleicht ein bisschen verfrüht? Ich weiß, dass es mit Handys und Videospielen bei Kindern immer früher losgeht, leider, aber irgendwie bin ich dennoch ins Grübeln geraten, als ich das Buch vorhin durchgeschmökert habe. Vielleicht irre ich mich ja auch, ich jedenfalls würde „Komm, wir wollen spielen!“ eher ab 6 Jahren empfehlen, trotz der geringen Textmenge.

Text ist insgesamt wirklich nur sehr, sehr wenig vorhanden. Was das angeht, wäre das Buch auf jeden Fall für junge Kinder geeignet, da der Bildanteil ausgesprochen hoch ist. Auf einer Doppelseite befinden sich meist nur zwei Sätze, die sich zudem auch stark ähneln. Paul wird ständig gefragt, ob er nicht mitspielen möchte, gibt daraufhin aber jedes Mal nur zur Antwort, dass er doch schon spiele – und zwar allein mit seinem Smartphone. Die ganze Zeit verpasst er die tollsten und kreativsten Spiele – erst seine Großeltern führen ihrem stets am Handy klebenden Enkel vor Augen, wie wichtig es ist, die Augen auch mal vom Bildschirm zu lösen. Gemeinsam Zeit mit der Familie und mit Freunden verbringen, zusammen mit ihnen spielen und in bunte Fantasiewelten eintauchen – solche Dinge sind es, die uns Menschen wirklich glücklich machen und Freude schenken.

Von der Altersangabe mal abgesehen, bin ich echt begeistert von der Geschichte und der Art und Weise wie die Botschaft vermittelt wird. Gerade zu Zeiten von Corona, in der Handy- und Internetzeiten bei vielen deutlich zugenommen haben, halte ich „Komm, wir wollen spielen!“ für ein sehr relevantes Buch.

Illustriert wurde die Erzählung, wie oben bereits erwähnt, von Rocio Bonilla. Von ihren Bildern bin ich mal wieder vollauf begeistert. Die Illustrationen von Rocio Bonilla sind einfach immer so unglaublich süß und warmherzig und zaubern mir stets ein breites Lächeln auf die Lippen. Besonders angetan bin ich immer von der Mimik ihrer Figuren, die die Eindrücke und Emotionen perfekt wiedergeben und oft herzallerliebst sind. Ich komme da aus dem Schmunzeln meist gar nicht mehr heraus. All dies trifft auch auf die Zeichnungen in „Komm, wir wollen spielen!“ zu. 

 


 

In die zahlreichen Illustrationen bin ich wirklich total verliebt. Farblich sind sie im gewohnten Rocio Bonilla-Stil gehalten, sprich zarte Pastelltöne. Zudem sind sie überaus aussagekräftig. Vermutlich würde die Geschichte sogar ohne Text auskommen und könnte allein von den Bildern erzählt werden, da sie einfach alles so gut veranschaulichen.
Richtig klasse fand ich auch, dass es viele ausklappbare Seiten gibt, die das (Vor-) Leseerlebnis noch wundervoller und außergewöhnlicher machen. 
 
 

 

Fazit: Ilan Brenman und Rocio Bonilla ist gemeinsam ein bezauberndes Bilderbuch gelungen, das eine tolle Botschaft vermittelt und wunderschön illustriert ist. Mir hat „Komm, wir wollen spielen!“ sehr gut gefallen, vor allem von den großartigen Bildern von Rocio Bonilla bin ich mal wieder ganz hin und weg. Ich persönlich störe mich nur ein wenig an der Altersempfehlung. In meinen Augen ist das Buch aufgrund der Thematik, die es behandelt, für ältere Kinder (ab ca. 6 Jahren) geeigneter. Von mir gibt es 4 von 5 Sternen!

 

 

 





 

Vielen lieben Dank an den Jumbo Verlag für das Rezensionsexemplar!

 

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