Gebundene
Ausgabe
Ab
12 Jahren
368
Seiten
ISBN:
978-3-401-60349-0
Erschienen:
10.08.2017
Klappentext:
Emma
ist verliebt: Paul versteht sie wie kein anderer, seit ihr kleiner
Bruder verstorben ist. Die beiden haben sich zwar noch nie getroffen,
aber online teilen sie alles miteinander. Paul will alles über sie
wissen und Emma schneidet bereitwillig ihr ganzes Leben für ihn mit.
Immer wieder fallen ihm Überraschungen ein, die er ihr über das
Internet per Knopfdruck schickt. Aber die netten kleinen Gefallen,
die Paul ihr tut und ihr Leben schöner machen, bekommen bald einen
bitteren Beigeschmack. Denn für Paul scheint Emma das einzige
Fenster zur Welt zu sein. Ihrem Wunsch, sich endlich zu treffen,
weicht er aus. Was ist los mit Paul – und gibt es ihn überhaupt?
Quelle: Arena Verlag
Rezension:
Rezension:
Bei
diesem Buch konnten mich Cover und Klappentext sofort überzeugen.
Mir ist Cloud das erste Mal im Internet beim Durchstöbern der
Neuerscheinungen aufgefallen und es hatte sehr schnell meine Neugier
geweckt. Sobald ich es dann in Händen hielt, konnte ich nicht länger
warten und habe sogleich mit dem Lesen begonnen.
Für
Emma bricht eine Welt zusammen, als ihr geliebter kleiner Bruder bei
einem Unfall ums Leben kommt. Immer mehr zieht sich Emma vor ihren
Freunden zurück und verkraftet diesen Schicksalsschlag nur schwer.
Auf Facebook erhält sie dann eines Tages eine Freundschaftsanfrage
von einem Jungen namens Paul. Nach kurzem Zögern nimmt Emma diese
an, denn bei Paul hat sie das Gefühl, dass er der Einzige ist, der
sie wirklich versteht. Sie öffnet sich ihm und teilt ihm ihre
Gefühle und Probleme mit. Paul geht auf diese ein und endlich fühlt
sich Emma nach langer Zeit wieder besser und glücklicher. Sie fasst
immer mehr Vertrauen zu Paul, beantwortet bereitwillig seine vielen
Fragen, schickt ihm sogar Videos aus ihrem Alltag. Schließlich
spricht Emma Paul auf ein Treffen an, damit sie sich endlich
persönlich kennenlernen können. Doch Paul weicht immer wieder aus,
lässt sich Ausreden einfallen und mit der Zeit wird Emma unsicher.
Wer ist eigentlich dieser Paul? Fühlt er für sie dasselbe wie sie
für ihn? Wenn ja, warum möchte er sich dann nicht mit ihr treffen?
Kurz entschlossen macht sich Emma auf den Weg nach zu ihm Schottland,
ohne dass dieser etwas davon weiß. Doch dann findet Emma etwas
Unglaubliches und auch Erschreckendes heraus. Ob sie den Kontakt zu
Paul nicht lieber abbrechen sollte?
Cloud
ist bereits das zweite Buch von Claudia Pietschmann. Ihr erstes Buch
Gooddreams kenne ich noch nicht, was sich aber bald ändern
wird, denn Cloud hat mir so gut gefallen, dass ich nun auf
Claudia Pietschmanns anderes Werk richtig neugierig geworden bin.
Mich
konnte Cloud sofort in seinen Bann ziehen. Hätte ich mehr
Zeit gehabt, hätte ich das Buch vermutlich in nur einem Tag
durchgelesen. Es ist bis zum Schluss spannend und steckt voller
überraschender Wendungen.
Als
Leser bekommen wir einen sehr guten Eindruck von Emma. Man merkt
sofort, wie psychisch angeschlagen sie aufgrund ihres verstorbenen
Bruders ist. Dass sie jemanden zum Reden braucht, ist verständlich
und auch, dass sie sich sehr bereitwillig jemanden anvertraut, den
sie überhaupt nicht kennt, bei dem sie sich aber verstanden und gut
aufgehoben fühlt. Dieser Jemand ist Paul, den Emma im Internet
kennenlernt.
Mir
war Paul von Anfang an nicht geheuer. Er will erschreckend viel von
Emma und ihrem Leben wissen und ich hatte ja schon bei den ersten
Gesprächen zwischen den beiden so meine Bedenken, dass Emma Paul so
viel von sich erzählt.
Emmas
Naivität war auch das Einzige, was mir an dem Buch nicht so gut
gefallen. Es ist zwar nachvollziehbar, dass Emma sich in ihrer
psychischen Verfassung jemanden anvertraut, bei dem sie sich
verstanden fühlt, dennoch konnte ich es einfach nicht begreifen,
wieso Emma erst so spät gemerkt hat, wie gefährlich dieses
unbewusste Handeln für sie werden kann.
Ich
selbst bin ja immer sehr vorsichtig was das Internet angeht. Ich
achte ganz genau darauf, wie viel ich im Netz über mich preisgebe
und war daher sehr geschockt zu sehen, wie bereitwillig Emma Pauls
Fragen beantwortet und wie viel Privates aus ihrem Leben sie ihm,
einen Fremden, erzählt.
Das
Buch zeigt einem nur zu deutlich, wie gefährlich das Internet sein
kann und dass man aufpassen muss, wem man was anvertraut.
Mich
konnte dieses interessante Thema bis zum Schluss fesseln. Ich habe
das Buch an keiner Stelle als langweilig empfunden und auch der
Schluss konnte mich sehr zufrieden stellen.
Die
Charaktere sind Claudia Pietschmann sehr gut gelungen. Emma war mir
sofort sympathisch und durch die tollen und authentischen
Beschreibungen ihrer Gefühle konnte ich mich auch wunderbar in sie
hineinversetzen. Nur ihr naives Handeln was Paul betrifft, konnte
ich, wie oben bereits erwähnt, nicht nachvollziehen.
Auch
die anderen Charaktere wurden sehr schön von der Autorin
ausgearbeitet. Paul war mir zwar nicht sympathisch, aber für die
Geschichte des Buches war sein Charakter perfekt. Emmas Freund Matt
habe ich sofort fest in mein Herz geschlossen und auch die Freundin
Hazel mochte ich sehr.
Die
Beschreibungen der Eltern haben mir ebenfalls gut gefallen, da sie
wie bei Emma sehr realistisch sind. Auch Emmas Eltern können den
Verlust ihres Sohnes nur schwer verarbeiten und ziehen sogar in neues
Haus ein, in welchem sie sich sicherer fühlen.
Die
Darstellungen dieses futuristischen Hauses haben mir ja richtig gut
gefallen. Ich würde mich alles andere als technikbegeistert
beschreiben und habe von Technik auch überhaupt keine Ahnung,
dennoch habe ich die Beschreibungen dieses „SmartHomes“ mit viel
Begeisterung gelesen. Für mich wäre so ein Haus, in welchem alles
per App und Computer gesteuert wird, eindeutig nichts, aber als
interessant habe ich es dennoch empfunden. Wer weiß, vielleicht
leben wir ja alle irgendwann in SmartHomes und fahren selbststeuernde
Autos, so wie Emmas Mutter.
Der
Schreibstil von Claudia Pietschmann hat mir ebenfalls sehr gut
gefallen. Er ist flüssig, leicht und liest sich sehr angenehm. Bei
mir sind die Seiten wirklich nur so geflogen, was auch an dem tollen
Spannungsaufbau des Buches lag.
Ich
kann Cloud jedem wärmstens empfehlen. Man muss auch nicht
viel Ahnung von Technik haben, um das Buch verstehen zu können oder
um es zu mögen. Ich bin da nur das perfekte Beispiel, da ich
wirklich eine ziemliche Technik-Laie bin.
Die
Idee des Buches wurde hier sehr gut umgesetzt und meine Erwartungen
konnte der neue Jugendroman von Claudia Pietschmann auch vollkommen
erfüllen. Empfohlen wird Cloud ab 12 Jahren, was ich
für angemessen halte; das Buch lässt sich aber auch wunderbar von
Erwachsenen lesen.
Fazit:
Super Idee, die klasse umgesetzt wurde. Cloud ist ein sehr
spannendes und faszinierendes Jugendbuch, welches mir richtig gut
gefallen hat. Die Charaktere sind authentisch, die Handlung
mitreißend und der Schreibstil klasse. Mich hat nur Emmas naives
Verhalten etwas gestört, ansonsten bin ich wirklich hellauf
begeistert von dem Buch und vergebe gerne volle 5 von 5 Sternen!
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