Montag, 23. Oktober 2017

[Rezension] Propeller-Opa von David Walliams

Hardcover
Mit Illustrationen von Tony Ross
ISBN: 978-3-499217852
464 Seiten
Ab 10 Jahren
Erschienen: 20.10.2017

Klappentext:

«Propeller-Opa» hat mir so viel Spaß gemacht, dass ich mir zeitweise einen Enkel gewünscht habe. (Jürgen von der Lippe)
Vor vielen Jahren, als noch Krieg herrschte, war Jacks Opa ein berühmter Pilot. Aber nun wird er immer verwirrter im Kopf. Und als Opa ins Altersheim Twilight Towers kommen soll, das von der finsteren Vorsteherin Miss Swine geführt wird, ist Jack entschlossen, seinem Opa zur Flucht zur verhelfen. Doch die böse Vorsteherin ist ihnen dicht auf den Fersen ...

Quelle: Rowohlt Verlag

Rezension:

Auf das neue Werk von David Walliams war ich schon richtig gespannt! Seit „Gangsta-Oma“ bin ich ein großer Fan seiner Bücher und freue mich immer sehr auf jedes neue Buch von ihm. Die Buchtitel finde ich ja immer genial. So auch der Titel „Propeller-Opa“, der, wie ich finde, total witzig klingt und der mich sehr neugierig auf das Buch gemacht hat. Voller Vorfreude habe ich also mit dem Lesen begonnen.

Früher, als noch Krieg herrschte, war Jacks Opa ein berühmter Pilot und war für sein Heimatland England immerzu im Einsatz. An diese Zeit erinnert sich der alte Mann noch gut und er erzählt seinem Enkel Jack viel von seinen Erlebnissen. Leider aber wird Jacks Opa immer verwirrter und lebt verstärkt in seiner eigenen Welt. Schließlich hat sich sein Zustand so weit verschlechtert, dass er denkt, dass wieder Krieg sei und er wieder der Pilot von früher. Selbst seinen Enkel erkennt er nicht mehr und er spricht ihn mit Staffelkapitän an. Jacks Eltern sehen keinen anderen Ausweg als Opa in ein Altersheim zu bringen. Opa soll nach Twilight Towers kommen, welches ihnen empfohlen wurde. Jack ist entsetzt! Nicht nur, dass er nicht möchte, dass sein Opa in ein Altersheim kommt – Twilight Towers erweist sich als ein ganz schrecklicher Ort, der auch noch von einer sehr finsteren Vorsteherin geführt wird, die sehr unschöne Absichten verfolgt: Miss Swine. Dort kann Opa einfach nicht bleiben und Jack beschließt, ihm zur Flucht zu verhelfen. Miss Swine aber ist dies gar nicht recht und sie versucht dieses Vorhaben zu verhindern…

Wie immer in den Büchern von David Walliams beginnen diese mit einer Vorstellung der wichtigsten Charaktere, die einem im Verlaufe des Buches begegnen werden. Diese Idee begeistert mich ja immer wieder aufs Neue, da man so einen guten Überblick über die Personen bekommt und auch schon einmal ein wenig auf die Handlung vorbereitet wird.
Mit sehr unterhaltsamen Illustrationen von Tony Ross, von denen sich noch viele, viele weitere in dem Buch befinden, lernt man die Figuren mit kurzen Beschreibungen kennen und wird beim Lesen dieser Einleitung ja nur noch neugieriger auf die Geschichte. Zumindest war es bei mir so.

Nach dieser netten Vorstellung geht es also los. Mir hat „Propeller-Opa“ von der ersten Seiten an richtig gut gefallen! Wie gewohnt ist der Schreibstil von David Walliams klasse! Flüssig, leicht und wunderbar humorvoll. Ich habe ja selbst dieses doch recht dicke Buch (immerhin ja gute 460 Seiten!) in nur zwei Tagen durchgelesen und hatte dabei jede Menge Spaß!

David Walliams gilt ja als der würdige Nachfolger von Roald Dahl. Und das zurecht, wie ich finde. Seine Bücher sind stets voller schwarzem Humor und stellenweise sehr makaber. Bei so manchen seiner Bücher wie zum Beispiel „Ratten-Burger“ oder „Terror-Tantchen“ war mir der skurrile Anteil fast schon zu hoch und etwas grenzwertig für ein Kinderbuch. Hier aber war ich beim Lesen doch sehr überrascht, dass es kaum makabere Szenen gibt. Schwarzer Humor ist natürlich vorhanden. Wenn dieser gefehlt hätte, wäre ich auch mehr als enttäuscht gewesen.
Allerdings gibt es in „Propeller-Opa“ keine Stelle, bei der ich gedacht habe: Oha. Ob Kindern hier nicht zu viel zugemutet wird?

David Walliams neues Buch behandelt ein recht ernstes Thema: Demenz und wie Familienangehörige damit umzugehen versuchen. Der Opa von Jack wird mit dem Alter leider zunehmend verwirrter und glaubt schließlich, dass wieder Krieg sei und er der berühmte Pilot von früher. Als er auch seinen Enkel Jack nicht mehr erkennt, ist dieser anfangs schon sehr betrübt darüber. Jack aber geht wirklich bewundernswert und sehr liebevoll mit seinem dementen Opa um. Er lässt ihn einfach in dem Glauben, dass wieder Krieg ist und spielt das Spielchen mit.

Es wird sofort deutlich, wie lieb Jack seinen Großvater hat und daher ist es nur zu verständlich, dass er nicht möchte, dass Opa in ein Altersheim abgeschoben wird. Und dann auch noch nach Twilight Towers, das wohl schrecklichste Altersheim überhaupt!

Dieses ist wirklich furchtbar, aber die Beschreibungen zu diesem sind so herrlich schräg und zum Lachen komisch, dass die schlimmen Zustände dort überhaupt nicht schrecklich wirken. Es gibt sogar eine Hausordnung von Twilight Towers und ich musste bei manchen Regeln laut loslachen. Wobei es wirklich nicht angenehm ist, Patient in diesem Altersheim zu sein, das muss ganz klar gesagt sein.

Mir hat „Propeller-Opa“ super gut gefallen. Dass es weniger skurril ist als so einige andere Bücher des britischen Autors, hat mich überhaupt nicht gestört. Die witzigen Szenen, von denen es sehr viele gibt, sind total unterhaltsam und sind für meinen Geschmack genau richtig mit schwarzem Humor dosiert. Kinder werden hier sehr viel Spaß beim Lesen haben und den Jungen Jack sofort in ihr Herz schließen. Dieser ist wirklich ein ganz Lieber. Die Charaktere gelingen David Walliams ja immer erstklassig! Nicht nur die liebenswerten Protagonisten, die man einfach gern haben muss. Auch die Nebencharaktere sind stets einsame spitze! Selbst die fiesen, die dann doch immer recht komisch wirken und einen zum Lachen bringen.

Was auf keinen Fall unerwähnt bleiben darf, sind die grandiosen Illustrationen von Tony Ross! Diese sind irre witzig und ich freue mich immer so darüber, dass es von denen immer so viele in David Walliams Büchern gibt! Das ist natürlich auch mit ein Grund, wieso man auch dieses doch recht dicke Buch sehr schnell durchliest. Da es nahezu auf jeder Doppelseite eine lustige Zeichnung gibt, befindet sich auf vielen Seiten oft nur wenig Text.
Bilder und Text harmonieren wunderbar miteinander und machen den Lesespaß hier perfekt!
Ein nettes Extra, was mir richtig gut gefallen hat, ist ein Glossar hinten im Buch. Dort werden wichtige Begriffe aus dem Zweiten Weltkrieg sehr kindgerecht erklärt. Da der Opa viel aus dieser Zeit erzählt, verwendet er natürlich auch so einige Wörter, die jüngere Kinder vermutlich noch nicht kennen. Daher halte ich es auch für sehr sinnvoll, dass es dieses tolle Glossar hinten gibt.

Fazit: Absolut zu empfehlen! Humorvoll, aber auch erstaunlich einfühlsam wird hier eine sehr unterhaltsame Geschichte mit dem Thema Demenz erzählt. Das Buch wurde mal wieder erstklassig von Tony Ross illustriert! Ich hatte hier richtig viel Spaß beim Lesen und kann das Buch jedem, Kindern wie Erwachsenen, wärmstens empfehlen. Von mir erhält „Propeller-Opa“ volle 5 von 5 Sternen!



Vielen Dank an den Rowohlt Verlag, der mir dieses schöne Buch als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt hat!

4 Kommentare:

  1. Guten Abend liebe Corinna,
    das Buch ist ja wirklich allerliebst und mit einer echt sehr hübschen Geschichte. Es freut mich sehr, dass Du so schöne Lesestunden damit verbracht hast :)
    Herzliche Grüße und einen wundervollen Abend
    Andrea

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    1. Guten Abend liebe Andrea, :)

      ich finde die Bücher von David Walliams ja richtig klasse! Allerdings muss man schwarzen Humor mögen, ansonsten werden einem seine Bücher vermutlich eher weniger gut gefallen. Mein Geschmack trifft David Walliams mit seinen witzigen Geschichten immer wieder und auch Propeller-Opa konnte mich hellauf begeistern. Solltest du skurrile Geschichten mögen, kann ich dir David Walliams‘ Bücher sehr empfehlen!

      Viele liebe Grüße
      Corinna

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  2. Liebe Corinna,

    der Name kommt mir irgendwie bekannt vor, aber mir sagt keiner der Bücher was.
    Es hört sich jedenfalls sehr sympthisch an und ist ein wichtiges Thema. Ich finde so Bücher immer gut, die einem helfen, Kindern etwas verständlich zu machen.
    Liebe Grüße
    Lilly

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    1. Liebe Lilly,

      die Bücher von David Walliams kann ich dir sehr empfehlen! Allerdings nur, wenn du gerne skurrile Geschihchten liest wie die von Roald Dahl.
      Dieses Buch war erstaunlich einfühlsam. Auch weniger skurril als es seine Bücher sonst sind. Aber gerade das hat mir hier sehr gut gefallen! :D Ich mag Bücher auch sehr gerne, die Kindern helfen, schwierige Themen besser zu verstehen.

      Viele liebe Grüße
      Corinna

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